Diesmal gibt`s ordentlich und vor allem rockig auf die Lauscher, das Ganze wurde mit NDH-Einflüssen bereichert und klingt teilweise sensationell.
Das Metaller, die auf das Reinheitsgebot schwören, schon bei den ersten Dudelsacktönen des Openers "Ahoii" Brechreiz bekommen ist das eine, schaffen sie aber überraschenderweise auch noch die erste Strophe, gesellt sich garantiert noch Durchfall dazu. So viel Freibeuteraura versprühten noch nicht mal Rock `N Rolf und seine Crew in Ihrer Hochphase. Das gleiche gilt ebenso beim "Heimatlied" und "Goldene Zeiten", und auch wenn "Matyrium", "Helden" und "Grenzenlos" eindeutige Referenzen an RAMMSTEIN und TANZWUT sind, stechen sie dank gutem Songwriting und eigener Note aus der Masse raus.
Auch textlich ist man vielfältig und einfallsreich unterwegs, man erklärt die Umstände der langen Wartezeit den Fans auf seine Weise ( "Tausendmal vom Meer verschluckt wurden wir geschwind, immer wieder ausgespuckt weil wir unnahrbar sind" ), beschäftigt sich mit alltäglichen Problemen und nimmt sich gekonnt auf die Schippe (der text von "Grenzenlos" ist genial).
Alles in Allem dürften CULTUS FEROX mit diesem erfrischenden Mix aus Folk, Rock und NDH ein paar Fans dazu gewinnen,
auch wenn mich zwei Sachen stören: "Artig" ist albern, wird aber Live sicher ein Hit. Schlimmer ist (und da ist er wieder, der Metalfan) der Retortenklang, insbesondere bei den Gitarren (also das was als moderne Produktion gilt). Dafür gibt`s von mir einen halben Punkt Abzug.
Ansspieltipps: Ahoii, Helden, Heimatlied und Grenzenlos
Punkte: 7.5 / 10