Die genannten Stärken würden schon für sich ausreichen, um das Album weit im Grünen Bereich anzusiedeln, aber das Beste kommt wie immer zum Schluss. In dem Fall jeweils am Ende von A- und B-Seite eine atmosphärisch dichte, sich wie ein Meuchelmörder aus dem Nebel heranschleichende Nummer, wie man sie nicht alle Tage zu hören bekommt. Einmal der Titelsong, der mich an die alten, epischen Momente von DESASTER oder auch NOCTURNAL RITES erinnert, und als Abschluss “The Gallows Prayer“ mit königlichem Riff und einem aufheulenden Solo der Extraklasse. Nur das Ende kommt sehr abrupt, scheinbar in der Mitte des Songs, da fragt man sich warum. Hatten die Jungs keine Lust mehr, diesen großartigen Anfang zu Ende zu bringen, oder war die Studiozeit aufgebraucht? Egal, die Band gewinnt durch beide Tracks an Profil, und dem Hörer bescheren sie somit ein erstaunlich abwechslungsreiches Werk der schwarzen Künste, dem auch Cover-Artwork und qualitative Aufmachung der LP in nichts nachstehen.
Die Band aus “Rhineland-Palatinate“ (das macht doch mehr her als das bräsige “Rheinland-Pfalz“) macht mit “Under The Sign Of The Moon“ auf jeden Fall einen Siebenmeilen-Schritt in Richtung oberster Liga und sollte Fans von Blackened Thrash mit teutonischer Schlagseite unbedingt ansprechen.
Sgt. Kuntz
Punkte: 8 / 10