Die glasklare Produktion, die unverwechselbare und unnachahmliche Stimmung, der Gesang von Midnight über allem thronend. Starke Gitarrenriffs en masse und ein göttliches Songwriting.
Mit "Valhalla" gelingt ein starker Einstieg, heulende Gitarren, ein konkurrenzloser Midnight, "Dragon Lady" ist etwas nervös gestaltet, aber dann zwei der großartigsten Metalklassiker im Doppelpack: Das schon durch seinen großartigen Beginn an überbordender Emotionalität an die Schmerzgrenze gehende "Heart of steel" und "Azrael" ein Song aus einer anderen Welt voll Fantasie, Kraft und Melancholie.
Eine ähnliche Dramaturgie auf Seite 2. Der Speed-Granate "Mayday" und dem majestätischen Midtempo-Metal "Queen of Masquerade" folgen die weiteren absoluten Höhepunkte "Angels of war", eine wahre metallische Energiewelle und die unglaubliche Ballade "Lost reflection" zwischen Wahnsinn und Leidenschaft. Ein Albumabschluss, der nicht dramatischer gestaltet werden könnte.
CRIMSON GLORYs gleichnamiges Debüt kann es mit allen Überfliegern dieser Jahre des melodischen Metals aufnehmen, egal ob sie QUEENSRYCHE oder HEIR APPARENT heißen.
Leider folgte nur noch mit dem Nachfolger "Transcendence" eine Veröffentlichung, die das vorgelegte galaktische Niveau in etwa halten konnte. Mit Veröffentlichung Nr. 3 ging es steil bergab und leider auch mit Midnight, der seine Melancholie und Kreativität mit Depressionen und Alkoholeskapaden bearbeitete und viel zu früh auf dem Rock-Friedhof landete.
Die verdiente Aufmerksamkeit haben die "Maskenmetaller" leider bis heute nur in ausgewählten Kreisen erhalten.
Punkte: 10 / 10