Habe mir gerade als erstes Lost Angeles und Valentyne Suite angehört und sage dazu nur eins: Wowwowwowwowwowwowwow unfassbar was da abgeht.
Wie kann der gleiche Song so unterschiedlich sein? Lost Angeles fängt mit einer fast schon aggressiv harten Hammond von Dave Greenslade an um das Feld für die anderen Musiker vorzubereiten. Der Bass von Mark Clarke ist klar, trocken und gut hörbar zu orten. Das Solo von Clem Clempson ist total anders aufgebaut als bei der "alten" Colosseum live, endet aber auch in einem wahren (Wahwah)Rausch. Direkt daran anschließend hat hier Dick Heckstall-Smith ein schön langes Solo, was bei der "alten Ausgabe" nicht der Fall ist. Chris Farlow singt sich die Seele aus dem Leib und das Schlagzeugspiel von Jon Hiseman kann man nicht beschreiben, das muss man hören. Verdammt gut eingefangen sind die beiden Bassdrums die einem um die Ohren fliegen als wenn man in den Trommeln liegen würde. Der ganze Song kommt irgendwie viel aggressiver und etwas schneller gespielt rüber ... unglaublich geil!!!
Einziges kleines Manko ist die dargestellte Bühne. Soweit ich mich erinnere sah die Position auf der Bühne so aus (von der Bühne aus gesehen): Dick Heckstall-Smith links, dann waren Mark Clarke und Chris Farlowe in etwa auf gleicher Höhe (Chris vorne, Mark leicht links versetzt dahinter), in der Mitte Jon Hiseman, dann Clem Clempson und ganz rechts Dave Greenslade.
Man merkt das sich viel auf der rechten Seite abspielt (beim hören dann die linke), ziemlich mittig nur leicht nach links versetzt wandert der Bass von Mark etwas hin und her. Chris und Jon sind genau mittig zu orten und ganz links ist eigentlich nur Dick zu hören. Da er nicht immer seine Backen aufpustet um seinem Saxophon diese besonderen Töne und Melodiebögen zu entlocken ist dort hin und wieder einfach zu viel Leere.
Bei der "Valentyne Suite" haben Dick und Clem die Plätze gewechselt, Mark ist ziemlich genau in die Mitte vor Jon gewandert, und das Schlagzeug von Jon wurde etwas in der Lautstärke zurückgenommen. Dadurch wirkt die Aufnahme etwas kraftloser und zurückhaltender wie ich finde. Der Bass von Mark wird aber auf jeden Fall himmlisch gespielt und kommt satt ins Ohr. Kurz bevor am Schluss des Songs das Hauptthema wieder aufgegriffen wird hat man das Gefühl
die ganze Band würde im Chaos versinken. Außer der Bass von Mark, an dem sich wohl alle orientieren und der die ganze Chose zusammenhält. Großartig!!!
Das Vinyl (zumindest dieses eine) ist ohne Fehl und Tadel mit wirklich nur minimalem Grundrauschen ... die Live-Aufnahmen sind 50 Jahre alt!!!
Kleines Manko sind die laut Aufkleber beinhaltenden Liner Notes von Chris Welch die nicht vorhanden sind. Bei einem Bekannten fehlen die ebenfalls.
Ich bin trotzdem begeistert hoch³ ... und so manche richtig guten Live Scheiben haben echte Konkurrenz bekommen, bzw. können sich jetzt hinten anstellen.
Da die "alte" Live schon 10 Punkte bekam müsste es hierfür eigentlich 15 Punkte geben!!
Punkte: 10 / 10