Coheed And Cambria In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3 (2003) - ein Review von Kubi

Coheed And Cambria: In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3 - Cover
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1 Review
22
22 Ratings
8.57
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Progressive Rock
Hardcore: Emocore


Kubi
02.06.2008 20:40

Besonders. Unbeschreiblich. Besonders unbeschreiblich.
Hm. Viel mehr fiel mir zu Beginn nicht ein zu dem wohl außergewöhnlichsten Album, das ich in den letzten Monaten, ja vielleicht sogar Jahren gehört habe. Ich habe Dutzende Rezensionen zu "In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3", dem zweiten Werk der New Yorker, gelesen und das Namedropping war so beeindruckend wie fehlleitend. Man kann COHEED & CAMBRIA einfach nicht vergleichen.

Die New Yorker kommen ursprünglich aus der Emo-Core-Szene, fühlen sich dieser auch immer noch zugehörig und legen mit "In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3" ihr zweites Album vor. Dieses ist gleichzeitig der dritte Teil ihrer Konzeptstory, die auf den von der Band selbst kreierten Comics mit den Titelfiguren Coheed und Cambria basiert.

Und zumindest emotional sind sie auch jetzt noch. Dazu gesellt sich im düsteren Sound der Band eine stimmige, nie zuvor gehörte Mischung aus progressiven Songstrukturen, stellenweise hardcorelastigen Gesangseruptionen, düsterem Pop und mal bratenden, mal melancholischen Gitarren. Und das alles weitab vom bekannten Stophe-Bridge-Refrain-Schema.

Stattdessen gibt es dynamische Songs, die mit einer Selbstverständlichkeit zwischen den genannten Zutaten hin und her pendeln, dass man mit jedem Durchlauf neue Elemente entdeckt und gar nicht anders kann, als nach Ablauf der 70 Minuten erneut die Play-Taste zu drücken. Merkwürdig ist dabei allerdings, dass die eher komplexen Songs wie der großartige Titeltrack, das harte 'Cuts Marked In The March Of Men' oder das mit faszinierendem Spannungsbogen aufgebaute und mit einer Jahrhundertmelodie versehene 'The Crowing' schon bei der ersten Rotation zünden, während die melodischen und eher poppig wirkenden 'Three Evils (Embodied In Love And Shadow)', 'Blood Red Summer' oder 'Faint Of Hearts' einige Durchläufe benötigen, bis sich die subtilen Melodien ins Hirn gebrannt haben. Dies kann auch am häufig hellen, klaren Gesang von Claudio Sanchez liegen, der irgendwie an eine androgyne Mischung aus Brian Molko (PLACEBO) und Geddy Lee (RUSH) erinnert, um in anderen Momenten – z. B. in 'Backend Of Forever' und 'Al The Killer' – hingegen mit harten Hardcore-Shouts zu überraschen.

Diese Unvorhersehbarkeit ist es auch, die einen süchtig macht. Da glaubt man schon nach fünf Durchläufen, seinen Favoriten gefunden haben und plötzlich verwandelt sich 'The Light & The Glass' von einer stacheligen Raupe zu einem wunderschönen Schmetterling und verzaubert mit unendlich einfühlsamen Gesangslinien und traumwandlerisch sicher vorgetragenen Melodien, deren Härtegrad geradezu fließend die einzelnen Stimmungen des Songs wiedergibt. Oder man bekommt plötzlich das eher schnörkellose und fast punkige 'A Favor House Atlantic' nicht mehr aus dem Schädel.

Tja. Jetzt hab ich hier gelobhudelt wie nix und ihr habt wahrscheinlich immer noch keine klare Vorstellung davon, wie COHEED & CAMBRIA klingen. Tut mir Leid. Aber jetzt irgendwelche Bands in den Raum zu werfen, bringt einfach nichts, denn so oder so ähnlich klingen die vier New Yorker einfach nicht. Also empfehle ich "In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3" einfach allen Freunden von neuen, spannenden Alben, die im eigentlichen Sinne des Wortes progressiv und etwas wahrhaft Neues sind. Und diese dürften dann schon bald von der Faszination dieses Albums gefangen sein. Großartig.

Anspieltipps: In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3; Cuts Marked In The March Of Men; Three Evils (Embodied In Love And Shadow); The Crowing; Backend Of Forever, The Light & The Glass

http://www.powermetal.de/review/review-4446.html

Punkte: 10 / 10


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