Sicherlich, die Doom-Einflüsse der frühen BLACK SABBATH sind vorhanden, aber CIRITH UNGOL muss man mit niemanden vergleichen oder verzweifelt irgendwelche Wurzeln suchen. Sie sind einfach originell, unglaublich düster und genial.
Oftmals wird über den Gesang von Tim Baker geschrieben, manche finden ihn passend, manche finden ihn grausam. Auch das tut nichts zur Sache. Tim Baker ist CIRITH UNGOL. Ohne Tim Baker wäre die Gruppe gar nicht vorstellbar. Genau so wenig wären CIRITH UNGOL ohne die fundamentalen Gitarrentöne von Jerry Fogle denkbar, oder ohne die Rhythmusgruppe. Aber dafür lieben viele Metal-Fans auch die Band: für ihre Originalität, ihre Kompromisslosigkeit (mit kleinen Abstrichen beim Debüt und bei "Paradise Lost") und ihre Vorliebe für apokalyptische und nihilistische Stimmungen und Texte.
Wer will schon widersprechen, dass wir auf einem "Doomed Planet" leben und wir Gefahr laufen, beim falschen Aufstehen mit "One foot in hell" zu enden.
Songs wie "Nadsokor", "Chaos Descends" oder "War eternal" wird man nie endgültig entschlüsseln. Sie sind einmalig und auch in 100 Jahren noch aktuell. Das Gesamtbild wird abgerundet von dem genialen Cover, besser könnte man die Musik nicht illustrieren und den geheimnisvollen Logos und Symbolen, den betenden Knochenmännern.
Vier Veröffentlichungen haben gereicht, um die Band unsterblich zu machen. Den Ruhm und die dunkle Leidenschaft der steigenden Zahl der Anhänger hat die Band erst nach ihrer Lebenszeit erhalten. Das passt gut. Ein Happy End ist nun mal das Letzte, was man mit CIRITH UNGOL und ihrer Musik assoziieren würde.
Sicher gibt es Trittbrettfahrer, die die Band schon immer ganz toll fanden. Egal. Was soll's. Ab in den Sarg und auf die Bühne unseres "Doomed Planet".
10 Punkte für die düstere Ewigkeit. Viel zu wenig.
Punkte: 10 / 10