"Alt" ist das neue "Neu", kann man wohl festhalten. Von irgendwelchen modernen Anleihen aus artverwandten Spielarten oder gar trendigen Einflüssen wollen CHAPEL OF DISEASE absolut nichts wissen. Hier wird Oldschool Death Metal mit altbekannten Thrash- und Black-Metal-Einsprengseln gespielt, dass die Rübe wackelt. Ganz gleich ob schleppend oder bolzend, der Vierer aus Köln hat das gesamte Repertoire drauf und präsentiert dem Hörer dies auch auf den acht Songs von "Summoning Black Gods". Dabei geht es durch die Bank so authentisch zu, dass man ganz vergisst, in welchem Jahrzehnt man sich befindet. Frühe DEATH oder HELLHAMMER fallen mir ein, wenn ich zum Beispiel 'Evocation Of The Father' höre. Na wenn das mal kein Kompliment ist.
Weiterhin ist es erfreulich, dass insbesondere Sänger Laurent T. sich stimmlich mehr am Gekeife des First Wave Black Metal orientiert als an dem unartikulierten Florida-Death-Gegrunze, dass so viele Bands unhörbar macht. In Kombination mit der kantigen, rauen Produktion wird ein Schuh daraus, der so manchen Arsch treten wird. Ganz nach dem Motto: wer lang hat, kann lang hängen lassen. Ich behaupte mal ganz frech, dass dieses Jahr nicht viele Platten im traditionellen Todesblei-Gewerbe eingetütet wurden, die "Summoning Black Gods" das Revier streitig machen könnten. Wirklich ganz groß!
Anspieltipps: 'Evocation Of The Father', 'Dead Spheres'
http://www.powermetal.de/review/review-Chapel_Of_Disease/Summoning_Black_Gods,21504,21376.html
Punkte: 9 / 10