Cattle Decapitation The Anthropocene Extinction (2015) - ein Review von Akhanarit

Cattle Decapitation: Anthropocene Extinction, The - Cover
3
3 Reviews
10
10 Ratings
8.70
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Grindcore


Akhanarit
01.01.2016 21:35

Gerade mal eine Stunde verbleibt mir hier, bevor 2016 bei mir anfängt. Also gerade noch Zeit, ein letztes Highlight des Jahres mit einem Review zu versehen. Die Rede ist natürlich von CATTLE DECAPITATION und ihrem siebten Album "The Anthropocene Extinction"! Die Jungs aus San Diego, Kalifornien haben sich mit diesem Album selbst übertroffen, denn was die Amis hier vom Stapel lassen, ist für (modernere) Death/Grind-Fans einfach ein musikalischer O(h)rgasmus vor dem Herrn.

Bereits mit dem Opener 'Manufactured Extinct' zeigt sich die Band vielseitig, abwechslungsreich und instrumental versiert. Frontmann Travis Ryan bewegt sich treffsicher zwischen finstersten Growls, abartigen Screams, Shouts und ... man könnte es fast "Cleangesang" nennen. Mich erinnern diese Chöre an eine Mischung aus frühen METAL CHURCH und OVERKILL, allerdings hält man sich nie zu lange in diesen Gefilden auf und zeigt den Harmoniefetischisten den ausgestreckten Mittelfinger. Auch bei 'The Prophets Of Loss' spielt man wieder gekonnt mit diesen Elementen herum, während Drummer David McGraw wie eine mit einer Nähmaschine gekreuzten Dampframme auf sein Kit einprügelt. Zudem könnte die Band einen gewissen Phil Anselmo für einen Gastauftritt gewinnen! Wer schon jetzt glaubt, dass CATTLE DECAPITATION das nicht mehr toppen könnten, der hat offensichtlich 'Circo Inhumanitas' noch nicht auf den Ohren gehabt! Auf diesem Album stellen die Musiker alles in den Schatten, was sie in der Vergangenheit abgeliefert haben und erheben sich zu einer wahren Macht im Genre.

Eine kleine Verschnaufpause bekommt man mit dem düsteren Instrumental 'The Burden Of Seven Billion ' geboten, doch das halten CATTLE DECAPITATION keine zwei Minuten durch. Schon mit 'Mammals In Babylon' hagelt es wieder abgehackte Blastbeats und zwischendrin sogar kleine Ausflüge in den Black Metal. CATTLE DECAPITATION nehmen sich im Vergleich zu früher etwas mehr zurück und ballern nicht alles in Grund und Boden, sondern wägen sehr wohl ab, welche Zutat in die Suppe gehört. Selbstredend bewegt man sich wieder im lyrischen Rahmen und lässt kein gutes Haar an der Menschheit. "The messiah, the humans, these ingrates, goddamn them all", keift Travis schon fast in CRADLE OF FILTH-Manier. Selten klangen die Kalifornier so fies, so vernichtend brillant und trotz den Nähmaschinenattacken im Rhythmussektor so musikalisch vielschichtig. Ganz egal ob 'Not Suitable For Life' oder 'Pacific Grim' (samt einer kleinen, von BETHLEHEM-Bassist Jürgen Bartsch gesprochene Passage in Deutsch: Was wir für uns selbst tun stirbt mit uns. Was wir für andere tun verbleibt und ist unsterblich.) ... Patzer sucht man hier vergeblich. Wer jetzt noch das Glück hat, die Bonustracks abgegriffen zu haben, der wird mit 'Cannibalistic Invasivorism' und dem finalen 'No Light And No Life' noch ein letztes Mal verarztet.

Wer den Weltuntergang schon kommen sieht, der hat mit "The Anthropocene Extinction" einen absolut würdigen Soundtrack für seine Endzeitvisionen. Jahressieger!!!

http://bleeding4metal.de/?show=review_de&id=7480

Punkte: 10 / 10


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