Carthagods Carthagods (2015) - ein Review von Xeledon

Carthagods: Carthagods - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
8.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal, Progressive Metal


Xeledon
22.03.2016 20:53

Überraschenderweise ist der Name hier tatsächlich Programm. Also nicht der "Gods"-Teil, denn trotz der unbestreitbaren Qualitäten der Band gibt es keinen Grund gleich blasphemisch zu werden. Dagegen stammen die CARTHAGODS tatsächlich aus jenem heutigen Vorort der tunesischen Hauptstadt, der in vorchristlicher Zeit die Römer ordentlich das Fürchten lehrte (Stichworte: Hannibal, Elefanten, et cetera). Sollen wir nun also ins Horn des alten Cato blasen und die Zerstörung Karthagos mitsamt seiner wohl prominentesten Metalband fordern? Mitnichten!

Obwohl die CARTHAGODS schon seit 1996 existieren und damit in ihrer Heimat zu den dienstältesten Metalbands zählen, setzen sie erst jetzt mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum eine internationale Duftmarke. Zu diesem Zwecke haben sie auch kleine Gastbeiträge namhafter Gäste wie Mark Jansen (EPICA) und Tim "Ripper" Owens (ex-JUDAS PRIEST, ex-ICED EARTH) auf die Scheibe gepackt und sich von Niklas Sundin (DARK TRANQUILLITY) ein schickes Artwork gestalten lassen.

Ungeachtet solcherlei Namedroppings geben sich die Tunesier indes angenehm selbständig und eigenwillig. Freilich hält ihre Mischung aus Power- und Prog-Metal keine wirklich neuen Klangelemente bereit, die Art der Präsentation verfügt aber über ausreichend Ecken und Kanten, um aufhorchen zu lassen. Da verzeiht man dann auch gerne das wenig spektakuläre Riffing und die wenig durchsetzungsstarke Gesangsstimme von Frontmann Mehdi Khema. Selbst ohne den Nordafrika-Exotenbonus sticht hier die Authentizität das fehlende Maß an Perfektion deutlich aus.

Mit der Akustikversion von "Memories Of Never Ending Pains" weht am Ende ein Hauch von ORPHANED LAND durch "Carthagods". Ansonsten wird eine flottere, sehr traditionelle Gangart bevorzugt, die ihre verspielt-progressiven Momente nicht allzu plakativ zur Schau trägt. Freilich gibt es hier noch eine Menge Luft nach oben, wenn die CARTHAGODS aber mit der hier gezeigten Leidenschaft am Ball bleiben, könnten ihre zukünftigen Alben weit mehr als "nur okay" werden.

(http://www.metal.de/heavy-metal/review/carthagods/61755-carthagods/)

Punkte: 6 / 10


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