Cannibal Corpse Torture (2012) - ein Review von Nasreddin

Cannibal Corpse: Torture - Cover
3
3 Reviews
27
27 Ratings
8.24
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Nasreddin
02.04.2012 14:34

Cannibal Corpse sind zurück um Schädel und den guten Geschmack zu spalten. Beides tun sie seit etlichen Jahren mit großem Erfolg. Mit ihrem ultrafiesen Gebolze legen sie sich seit über 20 Jahren mit Moralisten und Sittenwächtern an. Daran ändert sich auch auf dem zwölften Hackbeil „Torture“ nichts. Brutaler Death Metal von äußerst begabten Musikern wird Fans und Kritiker nicht enttäuschen.

Die Jungs aus Florida nehmen keine Gefangenen. Dementsprechend prügelt sich der erste Track „Demented Agression“ auch ohne Schnörkel in die Eingeweide. Runtergestimmte Flitzegitarren, Uffta-Trommeln und wildes Gegrunze vom Corpsegrinder und fertig ist Schlachtplatte Nummer eins.

Ebenso kompromisslos serviert uns „Sarcophagic Frenzy“ eine tödliche Folterlektion. Mit den üblichen Qualitätszutaten ein durchweg solider Corpse-Track ohne richtige Highlights. Hier fällt mir zum ersten Mal auf, dass das Grunzen von George „Corpsegrinder“ Fisher weniger voluminös ausfällt als zuletzt. Ich war ohnehin immer mehr ein Freund von Chris Barnes am CC-Mikro, aber Fisher ist meilenweit davon entfernt, kein guter Frontgrunzer zu sein. Macht aber nichts, die nächsten Songs prügeln sich gekonnt durch das Gelände, so dass keine Langeweile aufkommt.

Richtig zur Sache geht es ebenfalls bei „Scourge of Iron“ zur Sache. Langsam groovig walzend drischt sich der Song in den Schädel. Wären da nicht zwischen etwas schnellere Parts würde ich glatt behaupten, Six Feet Under zu hören. Inklusive der Frickelgitarren am Ende eine amtliche Walze.

Blumige Songtitel haben bekanntlich Tradition bei CC. Die hyperaktive Nummer „Encased In Concrete“ ist wörtlich genommen alles andere als einbetoniert. Die Instrumentalisten bolzen sich kollektiv durch den blutigen Sumpf während Chef-Corpser Fisher so angepisst klingt, dass es einigen True-BM-Bands die Kiss-Schminke im Gesicht verlaufen lässt.

Im gleichen Tenor macht „As Deep As The Knife Will Go“ weiter. „Bis die Double-Bass-Pedale-ächzen“ würde ebenso gut passen. Drum-Urgestein Paul Mazurkiewicz vermöbelt sein Kit nach allen Regeln der Kunst Fazit: das Messer steckt bis zum Anschlag in der Brust.

„Intestinal Crank“ würde in einer deutschen Übersetzung textmäßig auf einem Eisregen-Album die Fans erfreuen. Dass beide Bands regelmäßig auf dem Index landen wundert bei solchen Songtiteln wohl niemanden mehr. Dieser „lyrische“ Einschlag folgt bis zum Ende des Albums und auch musikalisch gibt es eigentlich keine Überraschungen. In typischer Cannibal Corpse-Manier wird hier alles zerlegt, was sich dem Todesgeschwader aus Florida in den Weg stellt. CC beliefern wie der Stammmetzger: Gute Qualität, so dass man nicht umgehend den Kadaverhändler wechselt aber auch nicht so herrausragend oder innovativ, dass es nichts besseres gäbe. Sieben Punkte für die Foltermaschine.

(7/10 Punkte)

geschrieben von mir und erschienen auf rockandrollcircus.de (http://www.rockandrollcircus.de/cannibal-corpse-torture/032297)

Punkte: 7 / 10


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