Gleich vorweg, dieses Album wird bei Leibe nicht jedem eingefleischten Callejon-Fan gefallen, ja, sogar vielen vor den gutfrisierten Kopf stoßen. Schon die 3 Vorabsongs "Utopia", "Monroe" und "Noch einmal" machten schon früh deutlich wohin die Reise geht, und zwar allem Anschein nach nicht ins Geliebte Land der Sackgassenjungs.
Fandigo kommt zur Abwechslung eher ruhig und vor allem elektronisch daher, der lieb gewonnene "Zombiecore" wird schmerzlich vermisst, und überhaupt fehlt insgesamt der Drive und vor allem die Wut in der Musik. Obwohl das so gar nicht korrekt ist, immerhin reifen die Jungs textlich von Album zu Album, immer schwärzer, ehrlicher und "weltschmerzlicher", ja, eigentlich auch wütender kommen die Lyrics der Düsseldorfer in den Gehörgang.
Vielleicht ist auch genau DAS die Symptomatik des Albums und der Band. Mit dem Älterwerden wird man ruhiger und sich des Elends der Welt bewusster, oder irgendwie sowas; zumindest drückt Fandigo genau das stilistisch aus.
Schlecht ist das Album dennoch keineswegs. Als persönliche Favoriten zähle ich "Utopia" und "Hölle Stufe 4".
Punkte: 7 / 10