Bullet For My Valentine Fever (2010) - ein Review von Monolith

Bullet For My Valentine: Fever - Cover
1
1 Review
26
26 Ratings
7.12
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Metalcore, Thrash Metal


Monolith
16.08.2015 02:18

10. Klasse und ich war mittlerweile völlig vom Metal gefesselt. Nachdem ich mit 12 Jahren Linkin Park dank "Minutes to Midnight" dankbar in die Mülltonne gekippt habe, kam ein Jahr später mit dem lächerlichen "Scream Aim Fire" auch der Abschied meinerseits an Bullet for my Valentine. Über eine Werbung bei MTV bin ich auf Slipknot gestoßen, weswegen ich mir schnell ihre ersten 3 Alben zulegte, bevor auch "All Hope is Gone" für mich den Schlussstrich zog. Zu der Zeit hatte ich nicht wirklich Bock auf irgendwas melodisches, oder irgendwas, was wie Rock klang. Tja, war halt diese dümmliche Teeniephase, die zumindest in meinem Fall nicht sehr desaströs war. Statt Linkin Park hörte ich halt jetzt Sodom und Kreator, statt Bullet for my Valentine kamen Trivium dran und Slipknot mussten Platz für Bands wie Legion of the Damned, Behemoth und Cannibal Corpse machen. Hauptsache brutal, aggressiv und kräftige GItarren! Zu dieser Zeit allerdings machte mich einer meiner Mitschüler wieder auf Bullet for my Valentine aufmerksam. "Ey, du hörst doch auch Metal, oder?" Ok, er war eher der Rocker, aber BfmV ist mittlerweile ja eher eine Art Schulterschluss für Rocker, Metaller, Punker, Emos und was noch so alles. Ich habe schon kurz davor etwas über "Fever" gehört, das hat mich aber nicht interessiert, die Band habe ich ja abgeschrieben gehabt. Trotzdem lieh er mir seine Scheibe und ich hab mir das an dem Tag erstmals angehört. Jetzt, 5 Jahre später, fand sich das Album auf meiner Playlist wieder und ich habe mir "Fever" mal genauer angehört, einfach mal ohne irgendwelche Vergleiche, ohne die "ich höre nur noch puren Metal"-Attitüde, hier ging es mir diesmal nur um BfmV und um kurzzeitige Idole meiner Jugendzeit.

Eigenartig, "Scream Aim Fire" hat mich irgendwie gar nicht so interessiert, was zur Folge hatte, dass ich Bullet for my Valentine aus den Augen verlor. "Fever" jedoch macht, jetzt wo ich das Album erneut höre, und obwohl die Band für mich kaum mehr irgendeine Relevanz hat, einiges wieder gut, was sein Vorgänger verbockte.

Das Cover zeigt, wie auch schon auf "the Poison", zumindest den Teil einer Frau. Da hatten die Fans sicherlich schon einen Verdacht auf Rückbesinnung zu den vergifteten Wurzeln.

Das 3. Album entscheidet, so wurde mir gesagt, immer, wie viel Durchhaltevermögen eine Band hat. Die Formel für "Fever" schien mir nach wenigen Minuten schon offensichtlich: "Scream Aim Fire" mit einer weiteren Portion melodischem Sound, der wieder ein paar Elemente aus "the Poison zurückbringt". Müsste mich eigentlich langweilen, aber auch, wenn ich "Scream Aim Fire" kaum was abgewinnen konnte, das, was ich dem Album entnommen habe, waren die thrashigen Attacken, die hier auch weitergeführt wurden.

Leider hebt sich das Album nur selten vom Term "vorhersehbar" ab. Manchmal ist das gar nicht nötig, wie rund die Hälfte der Songs zeigen. Wenn Bullet for my Valentine jedoch belanglose Filler auf das Album schmuggeln ("Pleasure and Pain") und schon recht früh bei sich selbst klauen ("A Place where you belong", ein akkustisches Synonym zu "Hearts burst into Fire" vom Vorgänger), dann fühle ich mich meist darin bestätigt, Bullet for my Valentine für mich nur noch als nebensächliche Band zu sehen.

So beschämend diese Songs auch sind, so schnell macht die Band es wieder gut. "Alone" überzeugt mit wunderbarem melodischen Intro und Outro, das zwischendrin ist innovationslos, aber klingt wenigstens gut und kann meine Aufmerksamkeit aufrechterhalten. "Breaking Out, Breaking Down", hat ein kitschiges Chorus und klingt generell wie von Trivium abgeschaut ("Anthem (We are the Fire)"), immerhin können die Instrumentals überzeugen.

Hinterher kommt dann leider wieder weniger Interessantes. "Bittersweet Memories" beginnt vielversprechend, setzt jedoch uninteressant fort, "Dignity"... Tja, wieviele Bands mit solchem Style auf Albumlänge gibt es schon? Viele? Zu viele? Viel zu viele?

Kaum befürchte ich, völlig enttäuscht von "Fever" zu werden, so werden mit "Begging for Mercy" und "Pretty on the Outside" zum einen ein typischer Bullet for my Valentine-Kracher und zum Anderen ein krönender Abschluss dargeboten, der sich wie ein Cluster aus epischem Chorus und energischen Strophen zusammensetzt.

Am Ende bleibt ein Album mit ein paar richtig geilen Songs, vielen Lückenfüllern und zwei Totalausfällen. Naja, wenigstens konnte man ein paar Perlen auf diesem Album finden. Und das ist doch besser als eine durchgängig durchschnittliche Scheibe.

Punkte: 7 / 10


Weitere Angebote:


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.