Broken Hope praktizieren unkonventionellen Death Metal, der eigentlich auf die Art, wie er gemacht wird, meinen Geschmack treffen sollte: Die Gitarren spielen sowohl tiefe und kräftige Riffs als auch sehr atonale und vertrackte Melodien und die Produktion sorgt dafür, dass die perfekt getimten Drums sehr knackig und penetrant klingen. Auch hatten Broken Hope hier Spaß dran gerne mal den auf dem Track präsenten Rhythmus durch viele Breaks komplett umzuändern, plötzlich findet man sich für 5 Sekunden in einem Tumult wieder, ehe die Band wieder Bock hat eine geradlinige Passage zu spielen. Großartig!
So, kommen wir nun zum Manko: "Grotesque Blessings" ist völlig lieblos zusammengespielt und lieblos ist im Death Metal gleichzusetzen mit harmlos. Ungefährlich. Nicht fordernd. Antriebslos. "Grotesque Blessings" ähnelt leider einem Best Of einer Band in Form von Ansammlungen ziemlich cooler Ideen und völlig irrsinnigen Spielweisen des Death Metals, das überhaupt keine Struktur dahinter hat und einfach nur beweisen soll, was die Band draufhat. Der Prototyp des heutigen musikalischen Zeitgeists also. Die Band hatte hier leider überhaupt keinen Plan, was sie spielen sollte, zumindest keine Idee, wie sie ihre Ideen verpacken sollte, und so wurde "Grotesque Blessings" ein Roman ohne Inhalt, ein Videospiel ohne Gameplay, ein Film ohne Handlung eine Werbung ohne Produktvorstellung. Und wahrscheinlich hat das die Band kurz darauf gemerkt, weshalb sie auf ideen- und inspirationsmangel auch dann ihre Karriere an den Nagel gehängt hat. Der Bass, der übrigens von 3 verschiedenen Musikern eingespielt wurde, ist nebenbei bemerkt kaum zu hören.
Ich bin trotzdem gespannt, ob sich die Band nach 11 Jahren Auszeit wieder besonnen hat. Wider des Bandnamens habe ich dennoch Hoffnung dass aus "Omen of Disease" etwas mit (mehr) Substanz geworden ist.
Punkte: 6.5 / 10