Bloodywood Rakshak (2022) - ein Review von Nick-V

Bloodywood: Rakshak - Cover
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9.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Folk Metal, Nu Metal, Thrash Metal


Nick-V
05.04.2025 01:06

Heilige Scheiße, wie geil ist das denn?!
Indien ist zwar bekannt für seine enorme kulturelle Vielfalt, für Bollywood und als das mittlerweile bevölkerungsreichste Land der Welt mit über 1,4 Milliarden Menschen – aber Metalbands? Die waren bislang auf internationaler Ebene kaum präsent. Bis jetzt!

Bloodywood aus dem 30-Millionen-Moloch Neu-Delhi starteten ursprünglich als reine Parodie-Truppe, begannen dann aber nach ersten Erfolgen eigene Songs zu schreiben. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist "Rakshak" (Hindi für "Beschützer") – ein absolutes Brett von einem Album.

Gitarrist Karan Katiyar, Rapper Raoul Kerr und der Mann fürs Grobe, Jayant Bhadula, ziehen hier 47 Minuten lang alle Register: von derbem Death-Metal-Geshoute, geschmackvollen Bansuri-Einsätzen (eine traditionelle indische Bambusflöte), treibenden Dhol-Rhythmen bis zu wilden Doublebass-Attacken. Das Album bietet eine explosive Mischung aus Nu Metal, klassischem 80er-Metal und indischer Folklore – ein völlig unverbrauchter Stilmix, den die Welt so noch nicht gehört hat.

Die Songs werden auf Englisch, Hindi und Punjabi performt und sind – ganz ohne Plattenlabel und komplett in Eigenregie – so fett produziert, dass einem Hören und Sehen vergeht.

Ausfälle? Fehlanzeige.
Unter den zehn Tracks sticht besonders das ultrabrutale "Dana Dan" hervor, das kompromisslos mit dem Thema Vergewaltigung abrechnet, sowie das fantastisch gesungene "Aaj", zweifellos einer der besten Metalsongs dieses Jahrtausends.

Diese begnadete Truppe hat alles, um zu kommenden Superstars der Metalszene zu werden. Ihre Auftritte bei Wacken und dem Summer Breeze haben das eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Leute, hier entsteht etwas ganz Großes – und vor allem eine dringend benötigte Frischzellenkur für den Metal.

Aber Vorsicht:
Wer immer noch das erste Maiden-Album für den heißesten Scheiß unter der Sonne hält, sollte um dieses hochexplosive Teil vielleicht lieber einen Bogen machen – es droht akute Reizüberflutung!

"Rakshak" ist für mich fraglos das beste Metaldebüt seit "Conspiracy in Mind" (Communic, 2005).

Anspieltipp: "Aaj" https://www.youtube.com/watch?v=kgvH6tX4Ej0

Punkte: 9.5 / 10


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