Blindgänger 4 (2015) - ein Review von iwill zähnchen

Blindgänger: 4 - Cover
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∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Crossover, Thrash Metal


iwill zähnchen
22.11.2016 12:56

Nicht sehr originell ist der Name des vierten Rundlings des Leipziger Krawallkombinats, das sich seit 2006 unter dem Motto “Rock N Roll mit Herz und Eiern” durch die deutsche Republik lärmt. Origineller ist da schon die Musik, die Abwechslungsreichtum und Spass garantiert.

Live ist die Band eh eine Macht, wer also die Chance hat, die Jungs einmal Live zu erleben, sollte diese nutzen. Aufgrund dieser Tatsache liest sich die Liste der Acts, mit denen man sich bisher die Bühne teilte, auch ganz eindrucksvoll (u. a. Macbeth, Crushing Caspars, Gorilla Monsoon, 4 Lyn und Grober Knüppel).

Der Grund, warum ich der Band hier nur zu gerne ein wenig Platz für ein Review einräume, liegt allerdings an deren musikalischer Qualität. BLINDGÄNGER haben einen Frontmann, der geboren wurde um die Bretter dieser Welt zu rocken und es mit dem Vorgänger Antrieb geschafft, sich endgültig aus dem musikalischen Schatten der blassen Onkelz – Kopien zu befreien und ein starkes Album zwischen Groove Metal, Punk und Rock N Roll abgeliefert. Auch Vier ist nicht von schlechten Eltern und enthält fast ausschließlich essentielles für Leute, die sich gerne der deutschsprachigen Rockmusik hingeben, denen jedoch maßlos überbewerte Kapellen wie Frei.Wild oder KrawallBrüder nix geben.

So bietet man nach einem epischen Intro mit UARGH den perfekten Soundtrack für die demnächst anstehenden Grillpartys. Auch wenn man hier mit dem abgegriffenen Klischee des Vorzeige – Metallers/Punk spielt, für gute Laune sorgt der Song auf jeden Fall. Besonders schick ist die Motörhead – Huldigung in der Mitte!
Dystopia bietet darauf musikalisch ein anrollende Walze aus Hardcore und Metal, textlich behandelt man gekonnt den Wunsch vom Ausbrechen aus dem Alltagstrott. Ein ebenso hammergeiles Mörderbrett ist Atlas, der zwar in Böhse Onkelz – Manier an die eigene stärke appelliert, aber zu keiner Sekunde wie ein Abklatsch wirkt.

In eine völlig andere Richtung geht dann Urgewalt. Hier wird flott gerockt, die Mucke lässt den Nacken zucken, die Lyrics allerdings die Schultern. Das wir aus unseren Umweltsünden nicht lernen, wissen wir alle. Und wie es endet auch, da hat man nix Neues zu berichten…
Brandkanne thematisiert dann mit einem Black Sabbath Riff zu Beginn und im Refrain sowie einer gewaltigen Portion Groove in den Strophen den Teufel Alkohol. Im Kontext dazu bietet Los erstklassigen modernen Metal zwischen Pantera und Machine Head, bei Löwenherz kommen die Onkelz – Einflüsse voll zum tragen. Lyrische Fettnäpfchen werden aber, gottlob, weitestgehend ausgelassen Eine Zeile wie “…wenn man auf die Schnauze fliegt und dann erst sieht, das einem das Glück zu Füßen liegt…” ist einfach Gold, da verzeiht man so manche geliehene Melodie.
Ruhe und Kraft bietet Southern Rock – Einflüsse, während der abschließende Wolfssong flüssig zwischen ruhigeren Passagen und Metal wechselt um sich extasisch in eine Black Metal – Eruption zu steigern. Lediglich Hart überzeugt nicht, was angesichts des sehr guten Restmaterials verzeihlich ist.

Auch wenn die Pseudonyme albern sind, BLINDGÄNGER muss man ernst nehmen. Der Vorgänger hat mir persönlich zwar leicht besser gefallen, aber Vier ist trotzdem ein abwechslungsreiches, musikalisch spannendes Album mit bärenstarken Songs und daher sehr zu empfehlen.

Reviewquelle: http://www.metalunderground.at/cd-berichte/blindganger-vier

Punkte: 7 / 10


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