Berkowitz Sent To Dominate (2012) - ein Review von woifal

Berkowitz: Sent To Dominate - Cover
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7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal



04.01.2013 19:21

Nach dem Debüt "Five Thousand Years To Hate" aus dem Jahr 2011 gibt es nun wieder etwas Neues von der Ein-Mann-Band "Berkowitz" zu hören. "Sent To Dominate" heißt der neue Output des Berliner Death/Black Metal-Grindcore-Mischprojekts und wurde im September letzten Jahres über Gravity Entertainment veröffentlicht. Im Studio mit dabei war Nikita Kamprad, den man von "Der Weg Einer Freiheit" kennt und der "Berkowitz"-Gehirn Unal an der Saitenfront tatkräftig unterstützt hat. Die Einflüsse seinerseits sind nicht überhörbar, und das Album verspricht eine Freude für Fans von abwechslungsreichem Metal der harten Spielart zu sein.

"Berkowitz" liefern auf dem neuen Album eine sehr rasant gehaltene Death/Black Metal-Mischung mit Grindcore-Charakter, die weit entfernt vom Garagen/Keller-Sound angesiedelt ist. Hauptsächlich geht es rasend und brachial zur Sache, doch auch wird das Tempo hie und da gedrosselt und leicht gespielte Gitarrenmelodien weisen den Weg. Generell lässt sich sagen, dass bei "Sent To Dominate" großer Wert auf den melodiösen Faktor gelegt wurde, denn an kaum einer Stelle wird reine Rhythmik dargelegt. Instrumentell hat man sich spürbar um Abwechslung bemüht, und so zeigen sich die Saiter genauso wie das Schlagzeug und die Vocals variantenreich. Bei letzterem wurde nicht daran gespart, zwischen schwarzmetallischen Schreien und deathigen Growls zu wechseln. Die antimonotone Wahrnehmung der Musik wird zusätzlich dadurch bestärkt, dass das tiefe, groovige Spiel durch schnelle, schwarzmetallische Momente aufgelockert wird. Neben dem Black Metal sind aber noch andere Einflüsse zu hören – typisch "Old School" ist auf jeden Fall etwas anderes.
Die Songs an sich sind so arrangiert, dass sie mehr oder minder nahtlos ineinander übergehen, beziehungsweise kaum Pausen zulassen. Die Tracks wollen dabei scheinbar weniger als einzelne Kapitel angesehen werden, sondern "Sent To Dominate" als Ganzes glänzen lassen. Das ist kein schlechter Ansatz, doch trotz des musikalisch vielseitigen Arrangements und der mitreißenden, zerstörerisch-melodiösen Passagen haben sich mir keine aufdringlichen Highlights und Ohrwürmer präsentiert. Auch fehlen mir – zumindest teilweise – die Knackpunkte, an denen man direkt erkennt, an welcher Stelle auf der CD man sich gerade befindet, aber eventuell schafft hier der eine oder andere Durchlauf etwas Abhilfe. Die Einspielung der Instrumente ist sauber, die einzelnen Spuren gut hörbar, das Zusammenspiel ausgewogen, aber dennoch versprüht das Album einen wohligen, rauen Charme. Lediglich etwas dumpf und klanglich nicht ganz konstant kommt mir der Sound vor, aber man kann es in Summe dennoch als ein gelungenes Werk bezeichnen, das zwar nicht durch und durch, aber doch zu einem großen Teil zu gefallen weiß.

"Berkowitz" hat mit "Sent To Dominate" eine packende, emotionale Veröffentlichung niedergelegt, die eine ganze Menge starke Momente mit sich bringt. Die Energie hält sich leider nicht durchgehend, schwächt vor allem gegen Ende in meinen Augen etwas ab, doch im Großen und Ganzen kann man von einer gelungenen, mitreißenden Platte reden, die Freunde von rasantem, melodiösem Death- und Black Metal mit dem einen oder anderen Schwenker in die punkige Richtung und dem schon zu Beginn erwähnten Grindcore-Charme ansprechen dürfte.

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 7 / 10


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