„Separation“ erinnert Manchen vielleicht an das Intro zu Metallicas „Blackened“ und genau das ist maßgebend für den Rest der Scheibe: Mehr (Thrash-)Metal, weniger Core. Der Opener knallt einem dann auch gleich voll auf die Fresse und in den nächsten 45 Minuten wird der Fuß auch nur selten vom Gaspedal genommen. Beim folgenden Titeltrack darf man dann auch zum ersten Mal dem Gesang des Neuzugangs am Bass, Josh Gilbert, lauschen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger sticht er mit einer raueren Stimme hervor, wodurch er sich erfreulich vom Emo-Gesang-Einheitsbrei abhebt, der in letzter Zeit bei vielen Bands Verwendung findet. Mit Ausnahme von 3 Songs und den 2 Instrumental-Stücken beglückt uns auch gleich jeder Song des Albums mit cleanen Gesangs-Passagen, was zu deutlich mehr Abwechslung führt. Geknüppelt wird natürlich trotzdem noch ordentlich, hier stechen besonders die Songs „Bury Us All“ und das schon vorab bekannte „Within Destruction“ heraus, selten klang die Band so hart und aggressiv. Die Halb-Ballade „I Never Wanted“ dürfte die Fans wohl in 2 Lager spalten. Die Emo-Einflüsse sind nicht zu überhören. Allerdings zeigt dieses Lied auch neue Facetten der Band, was dem Album zu gute kommt. Das Anfangs erwähnte „The Sound Of Truth“ stellt allerdings den absoluten Höhepunkt des Albums dar. Ohrwurm Melodien treffen auf harte Gitarrenriffs, Tim Lambesis und Josh Gilbert liefern sich ein Gesangs-Duell der ganz besonderen Art und die Gitarrenfraktion feuert einige der besten Soli seit langem ab. Dieser Song verkörpert einfach alles, was die Band ausmacht, ohne überladen oder gar sperrig zu wirken. Die letzten 2 Tracks des Albums und das wirklich überflüssige Instrumental „Departed“ können das Niveau der restlichen CD leider nicht mehr ganz halten, weshalb am Ende doch ein etwas fader Beigeschmack bleibt.
As I Lay Dying haben definitiv eine der besten Metal-Scheiben des letzten Jahres abgeliefert, die ihnen helfen wird, ihren Status zu festigen und den Erfolg noch weiter zu steigern. Die etwas zu glatte Produktion und das schwache Ende, der ansonsten genialen Platte, verhindern allerdings eine höhere Wertung.
Punkte: 8 / 10