Armored Saint March Of The Saint (1984) - ein Review von gravedancer

Armored Saint: March Of The Saint - Cover
2
2 Reviews
28
28 Ratings
8.66
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


gravedancer
07.01.2012 12:43

Denkt euch: nachdem Die Weicheier von Metallica Dave Mustaine vor die Tür gesetzt hatten (der ihnen wohl zu sehr Rock 'N Roll war oder zu wenig, wer weiß das schon) um sich dann bei Exodus zu bedienen und deren Lead Gitarristen Kirk Hammet klauten, waren sie der Meinung, alle Musiker der Welt stünden ihnen zur Auswahl, man müsse sich nur bedienen. Immerhin gelang dies wenige Jahre später, als man sich den Hauptsonwriter von Flotsam and Jetsam krallte, diesen nur nicht mitkomponieren ließ.
1984 musste man jedenfalls auch noch einen ordentlichen Sänger finden, denn man war sich durchaus bewusst, dass Hetfield keiner war. Also ging man zu Armored Saint, die hatten nämlich einen, und wollte John Bush mitnehmen. Dummerweise waren Metallica damals noch nicht so groß, wie nur wenige Jahre später und John Bush blieb voller Genugtuung bei seiner Band, während Ullrich und seine Schergen einsehen mussten, dass nicht jeder Depp seine Seele verkaufen würde um bei dieser Kompo spielen zu dürfen... noch nicht.

Nun, ja gut, so wars, denn obwohl Armored Saint nie mehr als eine kleine Untergrundgröße wurden, haben sie vor allem in den 80ern fabelhafte Stücken Musik veröffentlicht.

Hier gehts ums Debut. "March of the Saint" - Ja sie marschierten kraftvoll an. Mit einer Mischung aus Priest Riffs und einer Portion US Metal hatte man einen eigenen Stil gefunden, dem man mit Bush's unverwechselbarer grandioser stimme das "i" Tüpfelchen aufsetzte. Die Produktion ist für damalige Verhältnisse als nicht Extrem Metal Band in den Staaten durchaus im Durchschnitt...soll heisen, so wie viele, keineswegs schlecht, eher gut!

Auf dem Erstling gibt es eigentlich nur Klasse Songs. Einzig und allein "Take a Turn" eine (Halb-) Ballade, kann mich nicht vom Hocker hauen...schafft man bei einem, der Balladen für überflüssig hält auch nur sehr selten.
Ansonsten hat man nur Kracher drauf, mal mehr mal ein wenig minder überzeugend... Zu meinen Alltime Faves gehören, allen voran das umwerfende Titelstück, Can You Deliver, Mad House, Munity on the World und Envy. Aber im Grunde kann man die Platte jedesmal durchlaufen lassen ohne sich komplett zu langweilen.

Ein wenig irritierend ist der Name samt Cover Artwork... Gepanzerter Heiliger, Heiliger Ritter, was auch immer...sehr originell. Passte aber nicht so zu Namen wie Metallica, Slayer oder Anthrax. Dann noch die 4 lustigen Ritterleins vor der mittelalterlichen Märchenburg. Kein Blut, keine Teufel, nichts was irgendwie für Aufruhr sorgen konnte. Ja man weigerte sich vehement die dämlichen Klischees der Konkurenz mit zu tragen. Vielleicht ist das ein Grund dafür, das Armored Saint nie so populär, wie andere wurden. Wenn es der Grund ist, dann finde ich es gut. Die Band hat ihr Ding bis heute immer durchgezogen und hat dies auch immer großartig gemacht. Leider blieb den Herren über die vielen Jahre nur eine kleine aber konstante treue Fanschar.

Da mir persönlich das Cover dennoch sehr gefällt, die Produktion für ein Debut aus den Mid-80ern auch schön bumst und bis auf die Ballade kein Song drauf ist, der mich stört, gebe ich beruhigt 9 sehr gute Punkte!

Wer die Kompo noch nicht kennt aber auf 80er US Metal abfährt, sollte dringends einmal reinhören (gilt im Übrigen auch für die 2 Nachfolger)!

Punkte: 9 / 10


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