Armistice Hot On The Trail (2000) - ein Review von metal lounge

Armistice: Hot On The Trail - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal



13.06.2015 00:25

ARMISTICE aus München teilen mit ihren Kumpels Red to Grey das Schicksal, nie auch nur einigermaßen bekannt geworden zu sein über die lokale Szene hinaus. Auch hier verdammt schade.

Man spielte in Jugendzentren, auf Mini-Festivals in der Nachmittagssonne vor sehr wenigen wirklich interessierten Menschen. Ich habe die Band einige Male auf der Bühne gesehen, immer wurde ne astreine Thrash Metal Show geboten. Die absolut sympathischen Burschen haben mit „Hot On The Trail“ außerdem ein nicht nur grundsolides, sondern vielmehr ein richtig geiles Thrash Metal-Album veröffentlicht. Dass man damit weder einen Originalitätspreis gewinnen wollte und konnte, war ihnen sicher klar. Und die üblichen Verdächtigen (aus den USA), die wir Alle zumindest für ihre früheren Werke verehren, lassen sich als Vorbilder auch erahnen. (Auch Holy Moses zu „New MachineOf Liechtenstein“-Zeiten kommen mir einmal in den Sinn, wenn das nichts ist...)

Die Songs sind allesamt richtig stark: Nach dem Einstieg mit den etwas flotteren und hektischeren „Airraid Siren“ und „Dance In The Fire“ handelt es sich hier um meist etwas zackigerem Midtempo Thrash mit fetten Riffs und massiven Rhythmen. Hier geht es dankenswerterweise nicht um Geschwindigkeits- oder Brutalitätsrekorde, hier wird einfach kerniger Thrash mit dem nötigen Aggressionslevel gezockt. Wunderbar passt dazu die Reibeisenstimme. Das Album ist wohl eine Eigenproduktion, mit richtig gutem Sound versehen, und da muss auch nicht alles auf die hundertstel Sekunde exakt zusammen gedoktert sein. Sprich: Das Ding besitzt richtig Charme.
Nicht hunderte Riff-Ideen werden auf „Hot On The Trail“ verarbeitet, die Songs folgen doch eher einem festgelegten Schema, und klingen daher manchmal auf gewisse Weise ähnlich. Das möchte ich aber keineswegs negativ bewerten. Ein paar Lieder enden allerdings eigentümlich schnell. Aber gut, macht auch nichts.

Dass die Lyrics genretypisch sind, kann man unschwer an den Titeln erkennen, das Black Sabbath-Cover „Symptom Of The Universe” ist durchweg gelungen, und was gibt’s sonst noch? Ja, ganz wichtig auf jeden Fall: Das Gitarrenriff gegen Ende von „This Life Of Mine“ ist schlichtweg wahnsinnig gut und darf in seiner Intensität (samt Bass und Schlagzeug freilich, sonst wär ja das beste Riff nur nen Bruchteil wert...) zur Riege der absoluten Killer Riffs im Metal gezählt werden: „Seek And Destroy“ sag ich nur…. Hammer! Schade, dass es nur so kurz gespielt wird. Ganz ähnlich in der Wirkung auch das Hauptmotiv in „Waiting For My Death“.

Anspieltips neben den eben genannten Stücken: „The Run“, „Hit And Run“, „Nuclear Breakdown“, “Worse Than Yesterday“.

Bloß nicht von dem etwas schwachen Artwork abschrecken lassen. Solltet ihr das Ding irgendwo sehen: Kaufen! Und „This Life Of Mine“ dann zweimal nacheinander hören.

Das Nachfolgealbum konnte leider nicht mehr mit "Hot On The Trail" mithalten, die Band gibt es auch nicht mehr. Als Trost bleibt da nur, gleich noch mal "This Life Of Mine" zu hören, wenn die CD eh schon mal im Player ist.

Punkte: 8.5 / 10


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