Amon Amarth Twilight Of The Thunder God (2008) - ein Review von frankjaeger

Amon Amarth: Twilight Of The Thunder God - Cover
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2 Reviews
113
113 Ratings
8.81
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Pagan/Viking Metal


frankjaeger
12.02.2009 15:46

Unsere skandinavischen Freunde haben es nicht leicht. Irgendwie bringen sie es fertig, regelmäßig ungeheuer szenerelevante Alben zu machen, die allgemein in den höchsten Tönen gelobt werden und vordere Plätze in den Soundchecks belegen, doch mit eben solcher Regelmäßigkeit werden sie gleichzeitig von vereinzelten Exemplaren der Spezies Musikjournalist dafür runtergemacht. Das Schlimme daran ist: Ich kann das jedes Mal nachvollziehen.
Denn was ist eigentlich der Unterschied zwischen "With Odin On Our Side", "Versus The World" und dem neuen Werk "Twilight Of The Thunder God"? Eine gute Frage, mit deren Beantwortung ich mich tatsächlich schwer tue. Wie auch vorher beherrschen geradezu fantastische Gitarrenparts mit sehr melodischen Leads die hymnischen Songs, nur um mit schöner Konstanz von Kollegen Johan Hegg am Mikro in ein eintöniges Schema gepresst zu werden.

So war es bislang so, dass der typische AMON AMARTH-Song mittelschnell ist, mit unglaublicher Power zum Nicken und Schädelrotieren zwingt, ein paar gute Gitarrenparts hat und dann in dem immer gleichen Gurgel-Grunz aus der groben Kelle ertränkt wird. Bei den durchaus interessanten Live-Shows bedeutete das, dass man sich fragte, warum sie den gleichen Song jetzt noch ein drittes Mal spielten. Nur Rock'n'Rolf und seine Kasperköpfe sind da schlimmer.
Das wird sich in naher Zukunft mit Sicherheit auch nicht ändern, aber dennoch muss man attestieren, dass speziell Hegg sich weiterentwickelt hat. Wenn er auch auf der Variabilitätsskala immer noch kurz über dem Bodensatz kriecht, lassen sich doch nach ein paar Durchläufen sogar schemenhaft Melodien erkennen, die nachvollziehbare Refrains markieren. Heißa, da schreien die Harten doch sicher schon "ausgewimpt", oder? Noch dazu, wo die Gitarren sehr häufig den Death-Metal-Boden des Gesangs vollständig verlassen und eher in US-Metal- und NWoBHM-Stimmungen rumzwurbeln.

Aber gerade das macht "Twilight Of The Thunder God" auch für nicht AMON AMARTH-Jünger zu einem Album, das man mal gehört haben sollte. Denn jeder einzelne Song für sich ist ein verdammt starkes Stück Metall, bei dem auch der Gesang nicht allzu sehr stört. Erst über die gesamte Distanz entsteht ein Ermüdungseffekt, aus dem nur vereinzelt Teile ragen und Eindruck erwecken können, und diese sind bezeichnenderweise ausschließlich instrumental. Bis auf das zu blackmetallische 'Where Is Your God?' ist bei allen anderen Stücken alles im grünen Bereich, speziell die Eröffnungssalve aus dem schnellen Titelsong, dem mittelschnellen 'Free Will Sacrifice' und der fast fröhlichen, von DIO und skandinavischem Folk beeinflussten Hymne 'Guardians Of Asgaard' ist absolut klasse.

Und so bleibt als Fazit das gleiche wie immer: Großartig bis auf den Gesang, und sicherlich kaum zu überbieten. Zumindest bis zum nächsten Meisterstück, auf dem die Jungs sicher wieder genau das gleiche machen werden, nur eben noch einen klitzekleinen Tick besser. Geht nicht? Abwarten.

(http://www.powermetal.de/review/review-Amon_Amarth/Twilight_Of_The_Thunder_God,12626.html)

Punkte: 7 / 10


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