Ahab The Call Of The Wretched Sea (2006) - ein Review von Horst_Sergio

Ahab: Call Of The Wretched Sea, The - Cover
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9.13
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Doom Metal, Epic Metal


Horst_Sergio
31.12.2011 20:21

Ich bin überhaupt kein Fan von Doom Metal. Nur ganz wenige Bands aus diesem Bereich schafften es, mich voll und ganz zu überzeugen und das waren dann nicht einmal unbedingt die üblichen Verdächtigen. Kein Black Sabbath, die ja immer noch gerne als der Ursprung des Dooms herangezogen werden und auch kein Candlemass (obwohl die Verwandschaft zu Solitude Aeturnus nicht nur durch den geteilten Sänger in den letzten Jahren kaum überhörbar ist). Irgendwie mochte ich schon immer schnelle Songs, egal ob nun aus den Bereichen Thrash, Power oder Death Metal: Es musste für mich immer flott, unbarmherzig oder gedroschen vonstatten gehen.

Und dann kam Anfang 2007 eine ganz neue Erfahrung in mein Leben. Musik, die Beklemmung und Düsternis auf ganz andere Art und Weise ausdrückte. Lethargisch, schwermütig und fies. Man kann in den Bereichen und Genres wühlen wie man möchte: Einen solch nachhaltigen Druck hatte ich bis dahin nur von Immolation gehört, allerdings natürlich mit ganz anderen Mitteln und Spieltechniken erzwungen. Mal abgesehen davon, dass man zwischen den einzelnen Anschlägen auf der Snaredrum einen Kaffee holen könnte war es diese grenzenlose Bosheit, die sich in den Melodiebögen ausdrückte. Die Aussage des Moby Dick Themas in Musik einzufangen ist künstlerisch anspruchsvoll, gelingt der Band Ahab aber erstklassig. Die sieben überlangen Songs fangen gezielt das ein, das die Geschichte um den weißen Wal ausmacht. Ausgesetzt auf dem grenzenlosen Ozean, der einen mit Ungewissheit und Tiefe erschlägt ("The Pacific"). Der Teufel auf der Brücke, mit Holzbein und grimmiger Entschlossenheit ("Ahab 's Oath"). Das macht schon etwas her.

Musikalisch erinnerts immer wieder mal ein wenig an die selbstbetitelte Asphyx Scheibe. Die Erste, die seinerzeit ohne Van Drunen eingespielt wurde. Auch hier gab es diese überlangen, deprimierenden Melodien, allerdings entfesselten Asphyx die angestaute Spannung in typischem Death Metal Gewitter. Ahab hingegen ziehen die Daumenschrauben immer stärker an und an. Der Melodiebögen aus "Old Thunder" könnte ebenso aus der Feder irgendeiner skandinavischen Band stammen. Edge Of Sanity beispielsweise, denn auch diese Band erzeugte zwischen dem Geratter gerne mal bizarre Klangbilder wabernder Phantasiewelten. Nicht zuletzt machen die Vocals auf "The Call Of The Wretched Sea" das aus, was das Album für mich darstellt: Kein Doom Metal, sondern eine langsam abgespielte Death Metal Scheibe. Die Ultra Gutturals und Pig Squeels passen einfach klasse in die fiese Stimmung. Dazu kommt ein monströser, alles zermalmender Sound. Gänsehaut pur, wenn bei "Ahab 's Oath" im abschließenden Part dieses gebrummte "Moooobyyyy Diiiiiiiiiiiiiiick" aus den Boxen quillt.

Sicherlich unglaublich anstrengend, aber in den richtigen Momenten die perfekte Scheibe!

Punkte: 10 / 10


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