The Agonist Lullabies For The Dormant Mind (2009) - ein Review von Mr.Killjoy

Agonist, The: Lullabies For The Dormant Mind - Cover
1
1 Review
9
9 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal


Mr.Killjoy
01.09.2011 19:26

Die Musik von The Agonist geht doch sehr in die Richtung Metalcore/Deathcore und das ist normalerweise nicht mein Ding. Die bekanntesten Bands aus dem Bereich ("Heaven Shall Burn", "All Shall Perish", "Trivium", "As I Lay Dying", usw.) halte ich alle für technisch einwandfrei und sie machen gute böllernde Musik, die schön abgeht. Aber mir fehlt einfach das besondere bei diesen Gruppen, da ist nichts innovatives, da steckt kein traditioneller Heavy mehr drin, da steckt kein Oldschoolfeeling drin und da steckt auch kein ehrliches wir wollen nur Krach machen und brutal sein und das auf technisch hohem Niveau drin. Die klingen alle irgendwie wie eine härtere Kopie von alten In Flames. Und dann gibt es auch noch die völlig überbewerteten Metalcore Truppen wie "Bullet For My Valentine". Das ist mir alles zu modern. Aber "The Agonist" sind anders, die sind was besonderes. Zumal ich die Band sowieso auch in den Melodic Death Metal Bereich packen würde. Die Band hat was magisches und das ist wohl vor allem der Gesang von der schönen (sex sells) Frontfrau Alissa White-Gluz, die sowohl die lieblichsten Klänge, als auch die härtesten und kranksten Growls und Shouts aus ihrem Organ presst. Außerdem ist die Frau eine engagierte Tierschützerin und setzt sich auch politisch ein. Dies spielgelt sich natürlich in ihren Texten wieder, die allesamt einen tieferen Sinn haben und auf unsere Gesellschaft anspielen bzw. diese kritisieren. Die Musik ist auf technisch hohem Niveau, wie bei dem Stil nicht anders zu erwarten war. Die Melodien und Riffs haben oft etwas melancholisches, und schönes, aber es sind eben auch harte böllernde und Heavyriffs vertreten. Schon der Opener "The Tempest (The Siren's Song; The Banshee's Cry)" beginnt mit einem harten Riff, und krassem Gesang. Der Geasang wechselt ständig zwischen Growls und Klargesang, was viel Abwechslung und einen schönen Kontrast bietet. Das abwechslungsreiche Drumming tut sein übriges. Der zweite Song "...And Their Eulogies Sang Me To Sleep" ist wohl der härteste Song der Scheibe. hier wird, bis auf ein paar Einschübe im Hintergrund, auf Klargesang verzichtet. Der dritte Song "Thank You, Pain" ist das erste Highlight der Scheibe. Wunderbare Gesangsmelodien, klar strukturierte Riffs, ein schönes Solo und ein Hammerrefrain hat dieser Song zu bieten. Hierzu gibt es übrigens ein tolles Video! Der vierte Song "Birds Elope With The Sun" wirkt auf mich ziemlich unstrukturiert. Er ist wohl zusammen mit dem Rausschmeißer der schlechteste Song des Albums. Der an einigen Stellen fast schon balladeske Midtemposong "Waiting Out The Winter" hingegen ist der Song, der wohl am Meisten auf Klargesang setzt. Er ist hinreißend schön und meisterhaft gesungen. Das zweite Highlight der Scheibe. "Martyr Art" polarisiert mit orchästralen Chören und sehr düsterer Atmosphäre. Mir gefällt's. "Globus Hystericus" ist das dritte Highlight der Platte. Er weist verschiedene gute Soli, ein ziemlich hohes Maß an Aggression, einen super Refrain und klasse Riffing auf, ohne auf eine gewisse Melancholie zu verzichten. Die melancholische Atmosphäre zieht sich nämlich durch das ganze Album. Alissa ist nicht nur unglaublich sexy, sie hat's auch gesanglich total drauf', wie ihr in frag mich nicht wie vielen verschiedenen Gesangsspuren aufgenommenes Acapella "Swan Lake" aus dem Ballet Schwanensee endgültig beweist. "The Sentient" ist mit "Globus Hystericus" vergleichbar. Für mich auch ein Highlight. Vor allem der Part vor dem letzten Refrain ist genial. "When The Bough Breaks" ist gut, sticht aber nicht besonders hervor. "Chlorpromazine", der Rausschmeißer, gibt mir fast nichts. Zu unstrukturiert ist er. Wie "Birds Elope With The Sun".
Das Album wird dominiert von Alissas unglaublich geilem Gesang, abwechslungsreichem Drumming, guter Gitarrenarbeit, melancholischer Atmosphäre, einem gewissen Grad an Härte und meist hoher Geschwindigkeit. Gefällt sehr gut.
8,5 Punkte gibt es, weil nach einem zweiten Album mit zwei nicht so berauschenden Songs ja noch Platz nach oben sein muss. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die Songs mit einem rein instrumentalen Riff beginnen, was hier nur selten der Fall ist, mehr geniale Soli, wie in Thank You Pain und dafür weniger unstrukturierte mit zu vielen Ideen gespickte Songs und Parts, also mehr Eingängigkeit. Letzteres zieht das Gesamtbild des Albums nämlich nochmal um einen ganzen Punkt nach unten.

Punkte: 8.5 / 10


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