Damals wie heute blieb der große, kommerzielle Erfolg aus.
Der Grund dafür scheint schnell gefunden: Referenzbands für den potenziellen Käufer zu benennen, fällt schwer. ADRAMELCH sind schließlich selbst eine.
Das es in erster Linie immer das Bestreben der Musiker war, sich vor allem künstlerisch zu äußern, zeigt die Rückkehr 15 Jahre später, die mit Broken Hope (2005) und Lights From Oblivion (2012) zwei weitere Klassiker mit dem bandeigenen Sound hervorbrachte.
Besagter Sound besticht auch auf Opus vor allem durch den melodischen, betörenden Gesang von Vittorio Ballerio, den in den Siebzigern vorrangig verwurzelten, nie überpräsenten Keyboardsounds und der meisterhaften Melodieführung Gianluca Coronas.
Keine andere Band schafft es, so episch mitreizend wie bei Long Live The Son, Northern Lights (mit Simona Aileen Pala von Holy Shire am Gastmikro), As The Shadows Fall oder Trodden Doll zu aggieren. Niemand kredenzt dem Hörer solch` einprägende und dennoch alle Zeiten überdauernde Geniestreiche wie Black Mirror, Pride, Only By Pain oder Forgotten Words.
Somit markiert dieser 66 minütige Opus einen würdigen Schlusspunkt unter einem beispiellosen, musikalischen Schaffen, welches nicht nur Proggies interessieren dürfte. ADRAMELCHs sphärische Klangwelt wird wohl unereicht bleiben.
Erschienen auf metalunderground.at: http://www.metalunderground.at/?p=46623
Punkte: 9 / 10