Accept Blood Of The Nations (2010) - ein Review von prankowski666

Accept: Blood Of The Nations - Cover
4
4 Reviews
87
87 Ratings
9.03
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


prankowski666
14.05.2011 19:19

Na toll... Accept ohne Udo. Was das wird, wissen wir seit 20 Jahren. So oder so ähnlich wird wohl so mancher Metal-Fan gedacht haben, als ACCEPT ankündigten, eine neue Platte ohne ihr langjähriges Aushängeschild Udo Dirkschneider aufzunehmen. Soviel mal vorweg: nach dem Genuß von 'Blood of the Nations' dürfte sich die Meinung von ca. 99% dieser Leute deutlich verändert haben.

Allein die Instrumental-Fraktion ist eh über jeden Zweifel erhaben: was Wolf Hoffmann und seine Mannen auch heute noch an Präzision abliefern, wird in ihrem Bereich sonst kaum mehr erreicht. Wer wissen will, was ich meine, sollte sich einfach mal diverse Coverversionen von ACCEPT-Songs zu Gemüte führen. Aber auch dem neuen Shouter Mark Tornillo muß man einfach bescheinigen, meisterhaft in Dirkschneiders Fußstapfen zu treten - und seinen Gesang dabei noch um die eine oder andere sehr eigenständige Note zu erweitern.

Und die Songs? Fangen wir mal gleich mit der größten Überraschung an: 'Blood of the Nations' wird wahrscheinlich als das einzige ACCEPT-Album in die Geschichte eingehen, daß mir vor allem wegen einer Ballade ans Herz wachsen wird. 'Kill the Pain' überragt die Platte in einem Maße, daß es jeder Beschreibung spottet: kitsch- und kleisterfreie emotionale Musik von großartiger Tiefe und Schönheit, die nicht zuletzt von Mark Tornillos fantastischem Gesang transportiert wird - hier muß man ehrlicherweise sagen, daß Udo D. das mit Sicherheit so nicht hinbekommen hätte. Der ganz große Abräumer hier ist aber (natürlich) Wolf Hoffmann - mit diesem Solo hätte er meinetwegen das ganze Doppelalbum vollmachen können, ich hätte es mit Sicherheit gekauft!

Als zweites großes Highlight geht das düstere 'Time Machine' ins Ziel, bei dem man sich unweigerlich fragt, welcher Hypakusis-Patient ausgerechnet diesen Kracher zum Bonus-Track degradiert hat. Harter Groove, ein typischer Refrain, ein paar Chöre und einmal mehr eine tolle gesangliche Umsetzung - ACCEPT, wie sie sein sollen!

Und auch der Rest des Materials ist zumeist sehr hochklassig, allen voran die schnellen Kracher 'Teutonic Terror' mit allen wichtigen ACCEPT-Trademarks, 'No Shelter', 'Bucket Full of Hate' und 'Shades of Death'. Daneben finden sich auf der Platte aber leider auch noch einige wenig essentielle Stücke, allen voran das vorab veröffentlichte 'The Abyss' mit seinem ärgerlichen 'Früher war alles besser, und deswegen bin ich ganz traurig'-Verlierertext. Kaum zwingend kommt auch der Titeltrack daher, aber die schwächeren Momente sind hier zum Glück klar in der Minderheit.

Unter'm Strich ist ACCEPT mit 'Blood of the Nations' ein reichlich eindrucksvolles Comeback gelungen, das sich zwar nicht ganz auf Augenhöhe mit den ganz großen Klassikern à la 'Breaker' oder 'Restless and Wild' bewegt, Platten wie 'Metal Heart' aber zweifellos das Wasser reichen kann - sicherlich eins der größeren Highlights des eh schon großartigen Metal-Jahres 2010.

Punkte: 8.5 / 10


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