Veagaz New Suburban White Trash Soul (2007) - ein Review von Rock Rendezvous

Veagaz: New Suburban White Trash Soul - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


Rock Rendezvous
10.06.2008 03:11

Der Name Veagaz lässt allerlei Assoziationen aufkommen. Am ehesten wohl die zu der großen, bunten Stadt in Nevada. Wer nun allerdings Glamrock oder andere hochklassige Popproduktionen erwartet, der liegt hier falsch. Was hier geboten wird, ist allenfalls Las Vegas bei Nacht, ohne Strom. Nicht unplugged, sondern dunkel.

In der Bandinfo werden mit Nick Cave und Madrugada zwar schon große Namen genannt, eine der – gewollt oder ungewollt – jedoch wohl am meisten durchscheinenden Bands hat man schlichtweg verschwiegen: Interpol. Kein Zweifel, diese Platte könnte auch von Tom Banks eingesungen worden sein. Der Vorname stimmt, jedoch ist es Tom Schindler, der stimmlich über Interpol und Pearl Jam bis hin zu Soundgarden Ähnlichkeiten zu allen Beispielen für gute und großartige Sänger erreicht. Lediglich der Abschluss "Life Is Just Along Time To Get Weary" ist stimmlich ein wenig abzuheben, wirkt im Vergleich zu den anderen Songs ein wenig zu aufdringlich. Für sich stehend jedoch auch eine klasse Gesangsleistung.

Im Hintergrund steht dabei eine Band, die diesen Eindruck unterstützt und die Lieder wahrlich über die Rille trägt. Melancholie prägt das Bild und man verliert sich augenblicklich in den wohlwollenden Klängen dieses Albums mit dem sperrigen Namen "New Suburban White Trash Soul Music". Das klingt nach Brit Pop und auch das, was man hört, lässt zum Teil auf eine Band von der Insel vermuten. Dahinter verbirgt sich aber ein Trio aus Deutschland, das sein zweites Album zur Präsentation stellt und dabei nicht um seinen Ruf zu bangen braucht. "Trash" ist es bei weitem nicht, was dieses Langspielwerk auszeichnet.

Vielmehr ist es die melancholisch-depressive Gesamtstimmung, die dieses Album auszeichnet. Es ist nicht vorstädtisch, es ist allerhöchstens provinziell, viel mehr aber großstädtisch. Wenn Schindler fast schon verzweifelt klagt "Lord I Cannot Hear You Singing", denkt man wahrlich eher an eine kleine, verlorene Seele in einer großen Stadt als an einen Arbeiter, der nachts in seinem Vorstadthäuschen sitzt und über das Sein sinniert.

Fazit: Es wäre den anderen Songs gegenüber unfair, Einzelbeispiele für die Genialität des Albums heraus zu picken, weshalb es beim allgemeinen Gesamtüberblick bleibt. "New Surburban White Trash Soul Music" ist ein überraschend gutes Album für eine bei dieser Qualität überraschend unbekannte Band.

Punkte: 7.5 / 10


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