Dream Theater When Dream And Day Unite (1989) - ein Review von Janeck

Dream Theater: When Dream And Day Unite - Cover

3

3 Reviews

74

74 Ratings

9.04

∅-Bew.

Typ:	Album
Genre(s):	Metal: Progressive Metal

Janeck
Janeck
25.01.2009 14:16

Es gibt nur ein Album was ich mir von Dream Theater immer wieder anhören kann und das ist das verzaubernde Debüt von 1989 ohne James LaBrie am Gesang! Ich gebe zu das die anderen Werke der Band schon etwas Staub in meinem CD Schrein angesetzt haben, weil ich mich irgendwie daran satt gehört habe, was auch an dem für mich nervigen Gesang von LaBrie liegt. When Dream and Day Unite ist einzigartig in der Schaffensphase von Dream Theater, es unterscheidet sich völlig von den anderen Werken das liegt zum einen an dem Sänger Charles Dominici der meiner Meinung eine geeignetere Stimme für den DT Sound hatte und zum anderen an der einzigartigen Atmosphäre die kein weiteres DT Werk wieder besaß. Die Melodien sind ergreifender als auf Images & Words und Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory zusammen, das Songwriting gehört bis heute zum Besten was der Heavy Metal jemals hervorgebracht hat, John Myung ist auf diesem Fabelwerk wunderbar zu hören und was dieser sonst eher bedeckte Musiker hier für Bassläufe vom Stapel lässt ist Niveau das sonst nur die Bassisten der 70er Prog Rock Bands besaßen, es macht einfach Spaß seinem Spiel zuzuhören und es gehört zu den beeindruckendsten Leistungen auf einem Heavy Metal Album. Was für eine Verschwendung, dass dieser Super-Basser auf den folgenden Alben so gut wie kaum zu hören ist! John Petrucci zaubert auf When Dream and Day Unite seine besten Riffs aus der Gitarre und hat mit seinem frischen sowie genialen technischen Spiel unzählige Gitarristen beeinflusst. Im Gegensatz zu den anderen Alben von DT fügt sich sein Spiel hervorragend in den Gesamtsound ein, dass liegt sicherlich auch daran das hier weniger gefrickelt wird sondern John songdienlich agiert. Seine Melodien und die Läufe jagen einen auch heute noch eine Gänsehaut über den ganzen Körper, auch dieses Niveau wurde bis heute kaum wieder erreicht. Sänger Dominici hat ein unglaubliches Gefühl für melodische Gesangslinien, auch wenn er nicht zu den besten Sängern zählt, hat dieser Mann Ausstrahlung und ich könnte mir dieses Album mit keinem anderen Sänger vorstellen. Wunderbar auch das 70er Jahre lastige Keyboardspiel von Kevin Moore, alles ohne Kitsch und Pomp, meine ich zumindestens. Dann hätten wir ja noch Mike Portnoy. Songdienlicher und besser hat er nie wieder gespielt, klar, technisch noch anspruchsvoller spielte er erst auf den folgenden Werken, aber hier ist die Mischung aus Groove, Technik und Anspruch am besten umgesetzt. All diese Punkte erzeugen das wärmste, harmonischste und musikalischste Album dieser Band, kein steriler Sound, kein vordergründiges präsentieren der (atemberaubenden) Fähigkeiten und atmosphärisch so dicht das man es mit Worte einfach nicht ausdrücken kann. Meiner Meinung nach spielen Dream Theater auf Dream And Day Unite keinen lupenreinen Metal sondern eine Mischung aus 70er Prog- und Hard Rock, den (Neo) Prog der 80er Jahre im Stil von Marillion und Asia und die aufkommende Prog Metal Welle durch Bands wie Watchtower und Fates Warning, was zu einen eigenen Sound zusammengemischt wird. Nicht falsch verstehen, dieses Album tönt völlig eigenständig und kopiert keine andere Band, nur wenn man genau hinhört, erkennt man die großen Vorbilder der Musiker und die stammen nicht aus dem Heavy Metal Bereich! Mehr Worte brauch ich zu diesem Meilenstein der Metalgeschichte nicht schreiben, dieses Album ist definitiv Pflicht für jeden (anspruchsvollen) Metaller und zählt auch heute noch zu den meiner Meinung nach 10 besten Heavy Metal Alben aller Zeiten.

Punkte: 9.5 / 10

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