Ganz ehrlich - ich sitze nach dem Hören etwas ratlos da: Eine Unmenge Pathos, jede Menge Chöre, eine aalglatte Produktion, wenig Metal, viel Schlager.... in "Anführungszeichen"...
Ich hab Sabaton zum ersten Mal erlebt, da waren sie der Support-Act für Edguy und hatten kaum eine halbe Stunde Spielzeit. In diesen Minuten haben Sabaton die ganze Halle in Schutt und Asche geballert. Was danach kam war für mich nur noch belanglos. Sabaton haben ein Feuerwerk abgerissen, welches ich bis dahin kaum erlebt habe. Im Anschluss konnte ich die Jungs treffen und sie sind mit mir umgegangen wie mit alten Freunden. Aber das ist egal - die Musik war umwerfend und hat mich weggeblasen.
Das ist auch in den nächsten Jahren so geblieben - jedoch wurde dieses Gefühl immer schwächer. Warum? Spätestens ab "Coat of Arms" wurden Sabaton in eine Nische gepresst, die sie seitdem zu bedienen hatten. Klar haben sie sich das selbst auf die Fahne geschrieben - dennoch glaube ich dass sie da nicht mehr rauskamen. Und nun haben wir den Salat: Permanente Selbstwiederholung in der Thematik, der Sound darf nicht variieren - sie sind im Disco-Metal verankert.
Und so kommt nun auch das neue Album um die Ecke: Ganz nett, nebenbei hörbar, annehmbar. Nicht furchtbar - aber auch nicht mehr so geil wie zu "Primo Victoria" - Zeiten. Am Ende eben belanglos. Klar darf man nicht bei jedem Album einen Knaller erwarten - aber Sabaton haben eben zuletzt 2008 einen Knaller rausgehauen. Danach waren die Outputs eben gefällig......, mehr nicht.
Schade. Trotzdem freut es mich dass so eine Band mittlerweile eine Festhalle Frankfurt bucht. Das ist die richtige Richtung, und wenn die Großen mal abtreten, dann ist für Nachschub gesorgt. Auch IM hatten schwache Phasen und gelten dennoch für mich als die größte Metal-Band aller Zeiten. Sabaton haben das Potential, in diese Fußstapfen zu treten - es müssen nur wieder gute Platten her.
Punkte: 7 / 10