Threnody Bewildering Thoughts (1995) - ein Review von metal lounge

Threnody: Bewildering Thoughts - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
7.67
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal



10.12.2014 09:52

Ein vergessenes Juwel?

Ganz bestimmt, „Bewildering Thoughts“ kann, ja, muss man in diese Rubrik einordnen.
Über die gesamte Albumlänge von gut 53 Minuten sprüht diese Platte nur so von großartigen Riffs, präzisen Grooves und fesselnden Melodien. Schön gegrowlt wird auch, aber eben nicht unverständlich gegurgelt. Und der von Gerhard Magin gebastelte Sound ist klar, prägnant und einfach toll, um das jetzt mal so einfach zusammenzufassen. Die Songs in meist gemächlichem Tempo sind klasse arrangiert, das Können der Musiker wird nicht zuletzt auch im Instrumental „Black Nazareth“ deutlich. Was mir so gut an diesem Werk gefällt, ist, dass hier niemand versucht, extra brutal, abartig schnell oder sonstwie extrem zu sein. War das womöglich mit ausschlaggebend dafür, dass „Bewildering Thoughts“ damals einfach untergegangen ist? Bei Puristen der reinen, simplen Death Metal-Lehre dürfte es auch wenig wahrgenommen worden sein. Schade drum. Genauso wenig verausgaben sich die Musiker an progressiven Spielereien, das ein oder andere gefühlvolle Gitarrensolo ist zu ebenso zu hören wie manch ruhige Stelle. Dankenswerterweise sind auch die Lyrics lesenswert: nachdenkliche Themen über sich selbst und die Welt.

Melodic Death Metal trifft die Sache wahrhaft gut, „Avantgarde-Death from Holland! Innovative and Unique!“, wie es auf dem Sticker des nicht minder empfehlenswerten Vorgängers „As the Heavens Fall“ zu lesen ist, mag aber etwas übertrieben sein. Stimmt aber irgendwie doch. Nur bedingt passende Vergleiche mit anderen Bands wie „… stellt euch eine Mischung aus melodischeren mittelfrühen Gorefest und der Qualität von Edge of Sanity´s ein Jahr später erscheinendem „Crimson“ vor …“ möchte ich jetzt gar nicht und wirklich auf gar keinen Fall anstellen.

Schlagt zu, wenn ihr das Ding irgendwo findet, die CDs wurden vor Jahren schon Second Hand verschleudert, weil sie wohl niemand so recht wertschätzen wollte/konnte. so bin auch ich auf diese Perle gestoßen. Wer die Suche scheut, findet bei amazon grad Angebote zw. 1,14 € (!) bis 52,01 € (!), bei ebay möchte ich jetzt gar nicht nachsehen.

Das Anhören dieses hervorragenden Albums macht einfach Freude, und das Werk hätte die Würdigung einer Wiederveröffentlichung absolut verdient, wenn man sich die äußerst bescheidene Anzahl der hier gelisteten Tonträger ansieht. (Aber bitte nicht in sieben verschieden Vinylfarben! Schwarzes Vinyl ist und bleibt am Schönsten. Auch den 180 gr-Unfug bei Extreme Metal braucht kein sammelnder Mensch! Aber das nur nebenbei.)

Punkte: 9 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

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