Deicide Deicide (1990) - ein Review von MLSnick

Deicide: Deicide - Cover
2
2 Reviews
36
36 Ratings
9.07
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


MLSnick
07.06.2014 19:10

Ich bin ganz böse, es ist 1990 und die neue Bravo liegt vor mir. Da ist ein Bericht über Bands, die noch böser sind als ich. Diese da ist cool! DEICIDE. Der Frontmann und Basser Glen Benton hat sich ein umgedrehtes Kreuz in die Stirn eingebrannt. Wow! Das ist ja mal krank... ähm, nein. Der ist einfach nur cool! Der ist richtig böse! Die CD von denen muß ich haben! Sofort! Also schnell mal in den E.M.P. geguckt... äh... was, wie, die gibt es noch gar nicht? Die kommt erst? Oh Mann...

Das Warten hat ein Ende, juchu! Das T-Shirt habe ich mir gleich mitbestellt. Eine Band die so satanisch ist, kann nur gut sein! Also schnell. Die CD rein und ab geht die Post...

Ja, mein Lieber, da sehe ich dich noch in deinem Zimmerchen sitzen und den billigen CD-Player anstarren. So etwas haste jetzt nicht erwartet. Du kennst zwar schon VENOM, DEATH, OBITUARY, MORGOTH und das ganze Zeug, aber das hier ist nochmal eine Spur härter.

Im Nachhinein kann ich sehen, wie die Dämonen der Hölle aus dem Loch hinter dem Sofa sich langsam an dich herantasten. Mit jeder Zeile dieses infernalischen Gebrülls wird deine Seele weiter in den Schlund der Hölle hinab gezogen. Noch denkst du, dies wäre ein cooler Ort, doch der dem du deine Seele verschrieben hast, wird dich hintergehen, so wie er jeden hintergeht. Satan ist nicht lustig, nein, im ewigen Feuer lächelt nur einer. Hinterhältig und fies wird dort zuerst deine Seele gequält, bevor man sich an deinem Fleisch vergreifen wird. Jene die dir dort die Hand reichen werden, warten nur auf den Augenblick dich wieder tiefer in den Abgrund schmeißen zu können.

Diese Gitarrenriffs sind einfach nicht greifbar. Ich habe sie auch nie als Riffs verstanden. Es sind Ergüsse ohne Struktur. So als ob man Wasser seinen Lauf lässt. Nur manchmal heult ein mächtiges Biest in jenen Saiten auf, schreit wie ein dutzend sterbende Rösser. Gitarrensolos kann man diese Eruptionen, diese Orgasmen schlecht nennen. Sie sind es die deinen Verstand betäuben, sofern sich dieser den Versen des Brüllenden widersetzen konnte. Immer noch schreit und keift er, so vertraut und doch so unmenschlich wie ein leibhaftiger Dämon. Diese Worte, diese einfachen Worte, die dich mit enstellter Mimik mitrülpsen lassen. So schnell schon rekrutiert?

Und dieses Schlagzeug. Es klopft und hämmert. Schüttelt dich, reizt die Nerven und weiß dich im Takt des dunklen Herrn zu seinem Reich zu führen. Und während sich dein Schädel schon im Fall befindet, sind die schnell erlernten Verse mit Inbrunst hinausgeschrien und mit ihnen der Frust und das letzte bißchen Unschuld.

Alles was du bekommst ist der Moment und die Ewigkeit wird Schmerz, Leid und deine Reue. Merkst du nicht was diese Musik mit dir macht? Spürst du nicht, das dies nicht nur Musik ist? Diese Töne kommen aus der Hölle und führen auch wieder dorthin! Jeder einzelne Song ein massives Tor. Schritt für Schritt, tiefer und tiefer. Du willst dich nicht mal festhalten. Wie ein Krieger marschierst du freudig in dein Verderben.

Man sagt des Teufels bester Trick bestünde darin, glauben zu machen er existiere nicht. Ist dieses Album dann also eine Warnung oder ist es das was ich glaube, das es ist? Eine Ausgeburt der Hölle?
Wir werden seh'n. Im Tod liegt die Wahrheit.

Punkte: 10 / 10


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