Burning Witches Hexenhammer (2018) - ein Review von Tammaray

Burning Witches: Hexenhammer - Cover
0
0 Reviews
8
8 Ratings
8.62
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Tammaray
01.03.2019 13:05

Sachliches:
Die Aargauerinnen von Burning Witches legen mit «Hexenhammer» ihr zweites Album vor. Die fünf Powerfrauen haben sie sich dem klassischen Heavy Metal verschrieben. Wer immer noch denkt, Frauen könnten das doch nicht, erhält hiermit den Gegenbeweis. Fans von Judas Priest, Grave Digger, Running Wild und Co. kommen hier voll auf ihre Kosten.
Tight gespielt, eine kraftvolle Stimme, schreiende Soli: Alles vorhanden. Es ist heavy, es ist schnell, es ist roh. Ganz so wie es dem Genre entspricht. Wer die «guten alten Zeiten» vermisst und der Meinung ist, alles, was nach 1989 erschienen ist, wäre Mist, sollte hier unbedingt reinhören.

Meine persönliche Meinung:
Als ich zum ersten Mal von Burning Witches hörte, spielten sie irgendwo als Vorband. Ich hörte die Sängerin, bevor ich etwas sah, und dachte: Yay, eine Doro-Kopie! Man muss ihr zugutehalten, dass sie sich weit davon weg entwickelt hat. Zweifellos hat sie eine Powerstimme, die den Zuhörer mit viel Begeisterung durch die Geschichte führt. Das Thema ist ein altbekanntes. Wie der Titel (der übrigens dem gleichnamigen Regelbuch der Inquisition entnommen ist) schon sagt, handelt es vom mittelalterlichen Hexenwahn. Diesen haben die Ladies ausführlich recherchiert und sich alle Mühe gegeben, das Ganze schön und interessant zu verpacken.

Man liest jetzt wahrscheinlich einen leicht negativen Unterton heraus. Ich werde nicht drumherum reden: Die Musik liefert wenig Abwechslung und wirkt auf mich insgesamt etwas eintönig. Für mich klingen die Riffs zu ähnlich, die Soli ebenso und ich kann kaum eine Melodie von der anderen unterscheiden. Der Sound ist roh, direkt und vollkommen schnörkellos. Das ist wohl auch der Witz der Sache. Wer es am liebsten unkompliziert und Hauptsache schnell und heavy hat, wird hier bestens bedient.
Ich selbst neige inzwischen mehr zu progressiverem Sound und es mag vor allem daran liegen, dass ich der Scheibe nicht sonderlich viel abgewinnen kann. Auch kenne ich durch meine Vorlieben nun so einige Konzeptalben und finde die reichlichen Effekte – Frauengeschrei, Feuergeknister, Foltergeräusche und ähnliches – ein wenig plump. Ein bisschen mehr Feingefühl bei der Platzierung und Menge dieser Untermalungen hätte dem Album sicherlich nicht geschadet.

Was Burning Witches aber sehr gut können, wie sie auch hier wieder einmal beweisen, sind Partykracher und Mitgröhlnummern. Ein Gassenhauer jagt den nächsten, jeder schneller und druckvoller als der andere, wie es scheint, und das von Anfang bis Ende, inklusive Ballade. Auch hier gilt wieder: Man mag das oder halt nicht. Pluspunkte gibt es ausserdem für die satte Produktion. Normalerweise gebe ich am Ende einer Rezension eine Empfehlung ab, doch bei «Hexenhammer» fällt es mir schwer. In diesem Sinne: Gehet hin und bildet euer Urteil selbst.

Punkte: 7 / 10


Weitere Angebote:

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.