Kissin' Dynamite Ecstasy (2018) - ein Review von Tammaray

Kissin' Dynamite: Ecstasy - Cover
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8 Ratings
8.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Melodic Metal


Tammaray
13.07.2018 20:01

Seit einer Woche ist sie da, die neue Kissin‘ Dynamite. Wenn man sich das Video zur ersten Single „I’ve Got The Fire“ anschaut, fällt etwas besonders auf: Das Outfit von Sänger (und Produzent) Hannes Braun. Wenn man dann die Promofotos zu dem Album anschaut, sieht man es auch den anderen Bandmitgliedern an. Es wirkt wie ein Statement. Schluss mit Kostümparty, jetzt machen wir ernst. Natürlich machen die fünf Jungs aus Schwaben das schon seit einer ganzen Weile, aber dieser neueste Streich stellt selbst die beeindruckende Entwicklung der Band über die letzten Jahre in Schatten.

„Ecstasy“ hört sich an, als hätten sie das Beste ihrer vergangenen Alben genommen, in einen riesigien, brodelnden Hexenkessel geworfen, gut durchgegart und verfeinert. Heavy und leicht halten sich die Balance, die stilistische Spannweite ist sicher. So bekommt man neben frechem Sleaze-Rock („One More Time“, „Somebody’s Gotta Do It“) auch atemberaubende Ballden („Still Around“) sowie fetzigen Powermetal („Superhuman“).

Darüber hinaus versteht die Band es wieder einmal, Grenzen zu sprengen, ohne ins Lächerliche abzurutschen. So kommt das zynische „Placebo“ in einem etwas technoiden Gewand daher, der Nachfolger „Breaking The Silence“ spielt gekonnt mit den Erwartungen des Zuhörers und die zweite Single „You’re Not Alone“ erscheint durchaus radiotauglich, ohne blutleer zu werden dabei. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle das atemberaubende „Heart Of Stone“, womit sich die Band gefährlich nahe an symphonische Gefilde heran wagt – und auch diesen Sprung scheinbar mühelos schafft. Und wenn wir schon dabei sind, ist noch der Titelsong zusammen mit Exit Edens Anna Brunner zu erwähnen, der sich sehr gut als Mitsinghymne eignet.

Klingt gut, denkt ihr? Es wird noch besser. Ebenfalls fällt nämlich die abgespeckte Produktion auf. Wo in der Vergangenheit schon hier und da der eine oder andere Effekt zu viel zelebriert wurde (siehe „Megalomania“), werden sie auf diesem Album gezielt eingesetzt. Natürlichkeit statt Pomp scheint die Devise, was man insbesondere am Gesang sehr gut hören kann, jedoch auch die Gitarren und alles andere kommen mit einem angenehmen Klang daher. Was jetzt nicht heisst, dass es an Spektakel und Intensität mangeln würde. Irgendwie sind Kissin‘ Dynamite einfach Meister in diesem Seiltanz zwischen wenig und viel, heavy und leicht, abgedreht und klassisch.

Wer die Band noch nicht kennt: Jetzt ist der richtige Moment, um anzufangen. Wer sie kennt und irgendwo auf dem Weg ausgestiegen ist: Jetzt ist der Moment, um zurückzukommen. Ihr werdet nicht enttäuscht, versprochen. (Das weiss ich so genau, weil ich selbst erst Anfang Jahr zurückgekommen bin ;-)). Für alle, die sie immer noch nicht mögen: Hört euch das Ding an und lasst uns dann noch einmal darüber reden.

Punkte: 10 / 10


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