Der Opener "Festival Of Destruction" zählt auch gleich mal zum stärksten, was die Band so veröffentlicht hat, auch wenn diesmal keine Folkelemente vorkommen (was fürs gesamte Album gilt), die ich bei der Band eigentlich immer gemocht habe. Auffallend ist hier auf jeden Fall das teilweise recht vertrackte und trotzdem sehr mitreißende (und songdienliche) Schlagzeugspiel, so geil war das meiner Meinung nach auf keinem anderen Album der Band! Der Sound ist - der stilistischen Ausrichtung entsprechend - etwas glatter als in der Vergangenheit, aber ich würde die Produktion als wirklich gut und passend bezeichnen.
Das einzige, was mir an "Black Seal" immer ein wenig gefehlt hat, sind die Akustikgitarren, dafür hat sich hier der Anteil an klassischen Gitarrensoli (durch Neuzugang Ashok) deutlich erhöht. Ein wenig zu lang ist mir das Album allerdings auch, bzw. können mich die eintönigen/spannungsarmen "Necromancy" und "Salamandra" überhaupt nicht packen. Der Titelsong wirkt auf mich auch immer ein wenig zerfahren, auch wenn er nicht wirklich schlecht ist (fängt übrigens wie ein alter Candlemass Song an, geht dann aber eher in richtung Hard und Progressive Rock mit Gothic-Einschlag).
Das Ende des letzten Stückes, in dem der Refrain am Schluss 15 Minuten (!) lang wiederholt wird, hätte man auch deutlich kürzen und früher ausfaden können (hab mir das Stück sogar extra mal so zurechtgeschnitten), da es sonst einfach nur nervt.
Keine Ahnung, warum diese Band ein faible für solche nervtötenden "Outros" zu haben scheint...
Dafür wird bei "The Faith" das Tempo erstmals seit dem Schluss des "Temple In The Underworld" Titelsongs wieder richtig angezogen, sehr geile Gitarren auch im recht "knüppeligen" Refrain!
Und auch der gesamte Rest des Albums (bis auf die erwähnten schwächeren Stücke) ist großartig, ohne die schwächeren Songs wäre hier auf jeden Fall ein Punkt mehr drin gewesen!
Auch "Black Seal" ist jedenfalls ein hochinteressantes Album für Leute ohne stilistische Scheuklappen!
Punkte: 8.5 / 10