Tempowechsel und Breaks sind auf diesem Album an der Tagesordnung, dazu die Fingerfertigkeit der Gitarristen Koen und Mike und die recht variable Stimme von Koen. Blasts werden zu schleppendem Drumming, mit einer unheimlich schönen Melodie einer Akustikgitarre begleitet, um dann wütend im Midtempo den Song zu Ende zu bringen („When Stone Turns To Ash“). Dies nur mal als Beispiel der Tempowechsel. Leads en masse werden hier an den Mann/Frau gebracht, ohne sie zu langweiligem Gefrickel auszureizen. Aggression wird hier mit Melodie ausgedrückt, allerdings wird hier, trotz (seltenen) cleanen Gesangparts, auf Brutalität gesetzt. Ideenreich und verspielt geht das Quintett hier auf allen zwölf Songs vor, ohne auch nur einmal schwächer zu werden. Von der ersten bis zur letzten Sekunde zeigen die Holländer, was eine Harke ist. Wenn ich überhaupt Songs hervorhebe, dann hat das nichts damit zu tun, dass ich den Rest minder gut finde, sondern genau bei diesen muss ich den Lautstärkepegel immer erhöhen. Das thrashige, verhältnismäßig langsame „Into the Emission Phase“, das an Atmosphäre kaum zu überbieten ist, oder „Invoking Impact“. Geniales Drumming und wütendes Geschreie treffen hier auf Härte und Melodie. „Bei „Chokedamp“ bestimmt eine geiler Refain mit cleanem Gesang und Akustikparts, den Song zwischen den Blastbeats. Ein wirklich klasse arrangiertes Album!
Wenn man DETONATION musikalisch vergleichen will, gestaltet sich dies als schwierig, denn die Holländer haben ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert. Aber wenn ein Vergleich, dann als eine intensivere Mischung aus God Dethroned und Darkane. Zudem ist „Emission Phase“ ein Konzeptalbum, das sich dem Thema „Auswirkungen einer nuklearen Katastrophe auf den Menschen“ verschrieben hat. Wie passend zu den Zwischenfällen in ein eigen Atomkraftwerken! Tolles Album!
Punkte: 9 / 10