Van Morrison Astral Weeks (1968) - ein Review von Kampfgelse

Van Morrison: Astral Weeks - Cover
3
3 Reviews
15
15 Ratings
8.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Blues Rock, Folk Rock


Kampfgelse
18.11.2016 15:36

Als der 23-jährige Van Morrison „Astral Weeks“ aufnahm, gab es für den jungen Iren nicht mehr viel zu beweisen. Der hatte bereits auf beiden Seiten des Atlantiks Hit-Singles mit seiner Gruppe THEM gelandet: „Gloria“ und „Brown Eyed Girl“. Deshalb erwartete die Welt etwas Besonderes, als er sich in New York mit ein paar talentierten Jazzmusikern zusammentat.
Morrison hatte schon immer ein Faible für Jazz gehabt – obwohl man ihn zuerst als Folksänger, dann als Bluessänger einordnete – und auf „Astral Week“ ließ er die Neigung freien Lauf, da er hier die perfekte Ergänzung für seine komplexen Texte fand. Die LP wurde in zwei Tagen eingespielt, wobei Morrison den Musikern nur minimale Hinweise gab und sich wenig über die Texte und ihre Bedeutung äußerte. Stattdessen sang er Scat zu den größtenteils improvisierten Instrumentalstücken der Band.
Nie waren Morrisons Texte schräger und poetischer gewesen. „Madame George“ ist ein sensibles Phantasiestück aus dem heimatlichen Belfast über einen gealterten Drag-Künstler, ausgemalt in den verschmierten Pastelltönen eines halbvergessenen Traums. Dagegen ist „Sweet Thing“ ein elektrisierendes Liebeslied – schon beim ersten Akkord läuft einen ein Schauer den Rücken hinunter.
Eins muss man den künstlerfreundlichen Warner Brothers zugestehen: sie erkannten, dass Morrison besser für Alben als für schnelle Hits geeignet war und nahmen das schwache Echo der LP in Kauf. Damals und später erkannten viele Kritiker das Genie in Morrisons erstaunlichem Solo-Werk, und „Astral Week“ erscheint seitdem bei Umfragen nach den besten Alben regelmäßig auf den ersten Plätzen.

Punkte: 7 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.