Serenity Lionheart (2017) - ein Review von Tammaray

Serenity: Lionheart - Cover
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10.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Metal, Power Metal, Symphonic Metal


Tammaray
25.11.2017 17:05

Kraftvoller, epischer Powermetal mit Symphonic-Einschlag; Dafür stehen Serenity. Das neue Album "Lionheart" hatte keinen leichten Stand: Auf der einen Seite sehnsüchtig erwartet nach dem grossen Erfolg des Vorgängers "Codex Atlanticus", der jedoch zugleich von unzähligen Rezensenten und Fans in der Luft zerrissen wurde. Lahm und einfallslos lautete der nicht ganz unberechtigte Vorwurf und die Österreicher spannten alle auf die Folter: Was würde "Lionheart" bringen? Den endgültigen Schritt in den glattgebügelten Einheitsbrei der Massentauglichkeit? Oder war "Codex Atlanticus" nur eine schlechte Phase und es liess sich auf Besserung hoffen?

Glücklicherweise ist Letzteres eingetreten. "Lionheart" fesselt ab dem ersten Moment mit Tempo, eingängigen Riffs, starken Melodien und atmosphärischen Elementen wie Kampfgeschrei, die Stimme eines Priesters, wohlklingende Burgfrauen und so weiter. Serenity wie wir sie kennen und lieben. Back to the roots scheint das Motto, Power wird gross geschrieben und der Kitsch, der dem Vorgänger so abträglich war, hält sich in Grenzen. Es wird Wert auf Direktheit gelegt und nicht gezaudert. Klotzen statt Kleckern heisst es hier.

In diesem Sinne ist es wahrscheinlich das bislang lauteste und schnellste Serenity-Album. Sänger Georg Neuhauser zeigt sein ganzes Können (wie z.B. bei "Hero" oder "My Fantasy"), doch auch Fabio D'Amore bekommt seine gesanglichen Glanzmomente (in "Stand And Fight") und überhaupt ist die Band in Bestform. Das Album hält, was die beiden Singles "Lionheart" und "United" versprochen haben. Die Gitarren unterstreichen mit viel Druck und Kraft die Lyrics, die sich titelgetreu um König Richard I und den dritten Kreuzzung drehen. Ritter, Könige, grosse Schlachten - da darf natürlich die Liebe nicht fehlen! Tatsächlich hat die Band es geschafft, in diesem actionreichen Feuerwerk noch zwei wunderbare, romantische Balladen unterzubringen ("Heaven", "The Final Crusade"). Hier kommen nun auch die Frauen zum Zug (Katja Moslehner, ex-Faun und Federica Lanna, Sleeping Romance), die jedoch beide nur noch als reine Gastsängerinnen fungieren. Auch wenn ich Frauen im Metal sehr befürworte, scheint dies der Band doch gutzutun.

Wer nun aber denkt, die ganze Sache mündet in einem Revival der Anfangstage, irrt sich. Im Gegenteil: Die Band scheint endlich ihren Stil gefunden haben. Die rohe Unbeholfenheit von "Words Untold And Dreams Unlived" ist verschwunden, jedoch wirken sie auch nicht mehr, als versuchten sie, Kamelot zu kopieren. "Lionheart" liegt irgendwo dazwischen und damit verdient sich die Band endgültig einen Platz im Symphonic/Powermetal-Olymp. Wer diese beiden Genres mag, hat gute Chancen, mit diesem Album und Serenity eine neue Perle für die Sammlung zu finden.

Punkte: 10 / 10


Serenity: Lionheart

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