Nocturnal Rites Phoenix (2017) - ein Review von Akhanarit

Nocturnal Rites: Phoenix - Cover
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1 Review
9
9 Ratings
8.11
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Metal, Power Metal


Akhanarit
25.10.2017 18:23

Ganze zehn Jahre war es still um die schwedischen Power Metaller von NOCTURNAL RITES. Dabei war es lange Zeit nicht einmal bekannt, ob die Band überhaupt noch existiert. Doch dann wurden auf einmal Musikvideos via AFM Records auf die wartenden Fans abgefeuert und somit war klar, dass da schon sehr bald ein Nachfolger zu "The 8th Sin" kommen wird. Und eben dieser ist jetzt in Form von "Phoenix" erhältlich!

Zusammen mit dem neuen Album ist auch ein neuer Gitarrist im Line-Up der Schweden zu vermelden. Nils Norberg wurde durch Per Nilsson ersetzt, welcher sich neun Jahre lang bei SCAR SYMMETRY als Gründungsmitglied und Gitarrist verdient gemacht hat. Außerdem ist der 43-Jährige auch noch durch seine Arbeit mit der Progressive Rock Band KAIPA bekannt.

Ob es nur am Besetzungswechsel liegt, dass der Sound von NOCTURNAL RITES immer erdiger wird, ist allerdings fraglich, denn schon zu Zeiten von "Grand Illusion" hatte ich das Gefühl, dass die Band die Gitarren von Album zu Album tiefer zu stimmen scheint. Auf "Phoenix" ist dies jetzt jedoch am deutlichsten zu vernehmen, springt einem der dumpfe Sound doch schon mit dem Opener 'A Heart As Black As Coal' förmlich ins Gesicht. Als langjähriger Fan muss ich allerdings auch gestehen, dass mich die Nummer jetzt nicht so direkt vom Hocker reißt. Für die extrem lange Wartezeit und einer Hitdichte von Alben wie "Shadowland" und ganz besonders "New World Messiah" wirkt der Song etwas bieder. Die großen Melodien kommen dafür mit 'Before We Waste Away' ganz schnell wieder zurück und NOCTURNAL RITES liefern hier nicht nur musikalisch wieder einen Leckerbissen vom Feinsten ab, sondern demonstrieren zugleich auch lyrisch, dass die Musiker sehr wohl mit dem aktuellen (politischen) Zeitgeschehen auseinandersetzen. Dann bewegen sich die Schweden wieder in etwas sicheren Gewässern, wobei 'Repent My Sins' zwischenzeitlich noch einmal aufzublitzen vermag, 'What's Killing Me' als okay durchgehen lässt und 'A Song For You' aufgrund des Titels fälschlicherweise als Ballade vermutet hätte, bis man dann mit 'The Ghost Inside Me' erneut einen Volltreffer landet. Auch bei 'Nothing Can Break Me' gibt es nichts zu meckern, wirkt aber auch wieder sehr kalkuliert und auch routiniert. Vergleicht man dann einmal das darauffolgende 'Flames' etwa mit einem 'The Flame Will Never Die' wird jedoch wieder einmal klar, dass "Phoenix" bei weitem nicht die Power besitzt, um sich gegen vergangene NOCTURNAL RITES-Perlen durchzusetzen vermag. Nach dem abschließenden 'Welcome To The End' kann man sich sicher sein, dass der Fan hier wieder ein gutes Album einer grandiosen Band in der Hand hält, jedoch macht sich auch ein klein wenig Enttäuschung breit. Wie schon gesagt, hatte "Phoenix" zehn Jahre Zeit zu reifen und auch wenn sämtliche Songs von Grund auf solide sind und selbstredend immer noch locker zwei Drittel aller existierenden Power Metal-Bands in ihre Schranken verweist, so hätte ich mir beim Hören dennoch gewünscht, dass hier jeder Song so eingeschlagen wäre, wie 'Before We Waste Away' und mit ganz geringen Abstrichen auch 'The Ghost Inside Me'. Mehr ist eben manchmal doch mehr.

http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=9065

Punkte: 8 / 10


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