Threshold Legends Of The Shires (2017) - ein Review von Mystic Melissa

Threshold: Legends Of The Shires - Cover
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1 Review
21
21 Ratings
9.45
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal



27.10.2017 23:43

Noch während der Aufnahmen zu ihrem elften Album trennten sich THRESHOLD von Vocalist Damian Wilson und holten Glynn Morgan zurück, der 1994 das zweite Album 'Psychedelicatessen' eingesungen hatte. Seine Stimme klingt röhriger und tiefer als die Damians und erinnert so an seinen leider verstorbenen Vor-Vorgänger und Nachfolger Andrew "Mac" McDermott, der von 1998-2007 fünf Alben für THRESHOLD eingesungen hatte. Desweiteren ist Rhythmus-Gitarrist Pete Morten nach der Tour zum letzten Album 'For The Journey' ausgestiegen, um bei der Progressive Power Metal Band NIGHTMARE WORLD als Sänger einzusteigen, sowie sich seinem Soloprojekt MY SOLILOQUY zu widmen. Die Hauptsongwriter Karl Groom und Richard West sind aber nach wie vor an Bord und so steht einem weiteren mindestens gutklassigen THRESHOLD-Album nichts im Wege.

'Legends Of the Shires' ist ein 2CD Konzept-Doppelalbum geworden, das mit achtzig Minuten eine epische Länge hat, aber durch seinen hohen Abwechslungsreichtum stets den Spannungsbogen wahrt. Die Geschichte handelt von einem Mann, der sein Leben neu entdeckt, das von Erfolg und Misserfolg gezeichnet ist. Er steht oft am Scheideweg und durchlebt eine extreme Achterbahnfahrt der Gefühle, ohne zu wissen was ihn als nächstes erwartet, bis er sein Ziel erreicht.

Im als Einleitung fungierendem „The Shire“ (Part I ) läuten Kirchenglocken das Album ein, ehe eine zarte Akustik-Gitarre einsetzt und die Stimme von Rückkehrer Glynn Morgan ertönt. Beim fast als Power Metal Song durchgehendem „Small Dark Lines“ setzen harte Riffs mit dem typischem THRESHOLD-Groove ein, die durch Richard Wests Keyboard Spiel abgefedert werden. Der hymnische Refain hat echte Hitqualitäten und setzt dem Song die Krone auf. Mit „The Man Who Saw Through Time“ folgt nun das Gegenteil des vorigen Stückes: ein Longtrack mit Tiefgang, der in gemächlichem Tempo beginnend, sich langsam aufbaut. Er erinnert mich in seiner verspielten Machart ein wenig an „Pilot In The Sky Of Dreams“ von 'Dead Reckoning', hätte aber auch auf „March Of Progress“ gepasst. „Trust The Process“ ist dann wieder ein schnellerer Song, der geschickt zwischen eingängigen und verspielten Passagen pendelt. Er erinnert mich ein wenig an „Liberty, Complacency, Dependency“ von 'March Of Progress'. Die CD eins abschließenden „Stars and Satellites“ und „On The Edge“ sind im Midtempobereich gehalten und im Vergleich zu den voran gegangenen Songs ein wenig unspektakulär, aber immer noch im gutklassigen Bereich.

„The Shire“ (Part 2) eröffnet CD 2 auf balladeske Weise mit Klavierklängen und Gesang und knüpft so an das Intro an. Karl Groom spielt hier das gefühlvollste Gitarrensolo des ganzen Albums. Es folgen mit „Snowblind“ und „Subliminal Freways“ zwei härtere Stücke mit packendem Refain, In letzterem Lied erinnert mich die Melodie im Refain an „Opium“ von 'Subsurface'. Die Halbballade „State Of Independence“ glänzt mit herausragenden Gesangsmelodien, ehe bei „Superiour Machine“ wieder das Tempo beschleunigt wird. Nach dem Zwischenspiel „The Shire“ (Part 3) folgt mit „Lost In Translation“ der zweite Longtrack des Albums, den die Band bereits vorab online gestellt hatte und im Albumkontext wirkt das Stück deutlich stärker – auch aufgrund des textlichen Inhalts - als losgelöst. Mit der schönen entspannten Ballade „Swallowed“ klingt 'Legend Of The Shires' sanft aus. Es fühlt sich an wie die Ankunft im Hafen nach einer langen erlebnisreichen Reise.

THRESHOLD legen ein facettenreiches, abwechslungsreiches Konzeptalbum vor, das mit jedem Durchlauf weiter wächst. Im Vergleich zum schwächeren Vorgänger 'For the Journey' haben sich die Briten wieder um einiges gesteigert und knüpfen an das Niveau von 'Subsurface' und 'Dead Reckoning' an.


9/10

Geschrieben für FFM-Rock

Punkte: 9 / 10


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