Wobei auch dies in gewisser Weise der springende Punkt ist, denn wirklich zur Geltung kommt bei mir irgendwie nichts von "Through The Ashes". Ich habe das gesamte Werk jetzt schon ein paar Mal gehört, aber wirkliche Highlights lassen sich immer noch nicht ausmachen. Im Opener 'Last Man On The Earth' (welch holpriger Titel) wird der Hörer erst einmal über zwei Minuten lang auf Italienisch zugelabert (die Kollegen von RHAPSODY OF FIRE waren wenigstens noch so nett und haben ihre Monologe übersetzt), bis es dann endlich mit der Action los geht. 'Fire And Flames' zeigt sicherlich interessante Ansätze, doch allein die Produktion verleidet mir den Spaß an der Sache. Immer wieder hat man das Gefühl, dass bestimmte Feinheiten dezent untergehen und ICY STEEL würden einen deutlich bleibenderen Eindruck hinterlassen, wenn einen der Sound vom Hocker kloppen würde und die Band dann mit unsterblichen Hooklines nachlegen würde. Doch auch das verkneifen sich die Musiker leider. Man bekommt also 08/15 Power Metal-Stangenware von der Instrumentalfraktion und dazu einen ... sagen wir mal ... passablen Sänger mit dem üblichen italienischen Akzent serviert. Bei 'Ritual Of The Wizard', an sich auch gar nicht so schlecht, kommen ICY STEEL auf einmal auf die Idee, uninspiriert vor sich hinzuklimpern (sollte vermutlich eine entfernte IRON MAIDEN-Inspiration veranschaulichen???). Immer wieder kommen mir solche Bands aus dieser Ecke unter, und immer wieder habe ich die Hoffnung, dass die Bands zumindest entfernt in die Kerbe von KALEDON oder der bereits erwähnten Landsmänner schlagen. Es ist mir wohl nicht vergönnt. Der Metal von ICY STEEL ist so spannend, wie ein bereits drei mal gesehenes Video von einem Hundertmeterlauf.
Also schnell weiter zu den gefühlvollen Stücken. Doch auch hier wird man schon zu Beginn vor den Kopf gestoßen. Beim eröffnenden (quasi)Instrumental 'Bard's Dream In The Silent Woodland' gibt es etwas dröges Gezupfe. Und selbst beim Mitsummen muss sich Stefano "Icy Warrior" Galeano (ja, nee, is klar!) auch noch räuspern. Oder sollte das ein flacher Gag sein, der wohl kaum jemandem auch nur ein Schmunzeln abringen wird? Die folgenden Songs plätschern dann ebenfalls an einem vorbei wie Fahrstuhlmusik. Zugegeben, hier kommt die Produktion um einiges besser zur Geltung und passt zu der musikalischen Anforderung. Aber wirklich etwas Handfestes gibt es zu keinem Zeitpunkt. Auch wenn das jetzt zum Abschluss noch einmal richtig fies klingen mag ... aber wenn ich mir das leblose Coverartwork anschaue, dann kann man im Falle von "Through The Ashes" das Buch doch nach seinem Einband beurteilen. Unscheinbar, trist und farblos. ICY STEEL lassen mich gewissermaßen kalt.
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Punkte: 4.5 / 10