Lemming Project Extinction (1991) - ein Review von InfGoat

Lemming Project: Extinction - Cover
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1 Review
4
4 Ratings
8.88
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


InfGoat
01.11.2009 20:39

Da ich einfach keine Chance sehe mein Fanzine auf absehbare Zeit heraus zu bringen (Grave Messiah, RDD, Abi nachholen und Ausbildung usw.) und auch kein anderes Fanzine zur zusammenarbeit finde, will ich einfach hier endlich mal ein paar Reviews (zu Klassikern, keine neuen sachen) loswerden die schon ewig auf meiner Festplatte schlummerten, die ich ansonsten schon hier früher gepostet hätte.

Deutschland, 1991, oh Du schöne Death Metal Welle die auch die noch frisch vereinte Bundesrepublik erreicht hat.
Bands wie Morgoth, Atrocity (ja, die haben mal Death Metal gespielt!) und Protector (die ja ab "Leviathans Desire" eine Astreine Death Metal Band waren) waren der Stolz der Republik und auch schon relativ etabliert in der Weltweiten Szene, aber immer noch (zu unrecht!) verschmäht im gegensatz zu den Grössen aus den USA und Schweden. Doch es gab aus Deutschland noch eine ganz bestimmte Band, die ebenfalls versuchte den Genre Thron, wenigstens in Deutschland, an sich zu reissen...

Die wie Morgoth aus dem Sauerland bzw. Dortmund stammenden Lemming Project gründeten sich bereis 1986, aber es vergingen noch weitere 5 Jahre bis 1991 das 1. Full Lenght Album "Extinction" erschien. Über irgendwelche Demos aus dieser Grauzeit ist absolut nichts bekannt, angeblich gibt es ein paar Rehearsal Aufnahmen, die aber niemals veröffentlicht wurden.

Wie dem auch sei, 91´ brachte die Band über das damals schon stark angeschlagene Noise Records Label die aber nur wenige wirkliche Fans fand - warum, erklärt sich hier...

Die Scheibe beginnt zunächst mit einem doch relativ Genretypischen Intro, welches aber vom Anfangsriff von "Injection" nach ca. 1 Minute brutal zerschnitten wird. Wem bei dem Riff nicht als erstes "Voivod!!" in den Kopf springt, ist selber schuld! Wie dem auch seim diese verworrenen Akkorde durchziehen den ganzen Song, abgewechselt mit einigen richtig geilen Possessed-Riffs und wiederrum total doomigen Passagen. So in etwa kann man aber auch alle restlichen Songs Charakterisieren, da sich wirklich nicht viel ändert an den weiteren Songs. Besonders aber fallen immer wieder diese Voivod-Akkorde auf die aber im gegensatz zu Piggy und co. grösstenteils unheimlich bis zu weilen beschwörend klingen.
Der Sound der Scheibe ist im ganzen sehr, sehr druckvoll und verleiht dem ganzen eine sehr dunkle und beklemmende Atmosphäre welche eben durch den allgemeinen Songaufbau bestärkt wird. Zudem, sind die Songs alles andere als einfach gehalten, stellenweise droht man des öfteren den Faden zu verlieren, aber genau das macht diese Platte so interessant. Insbesondere will ich mal den Song "Zerfall" als auch "Sperm of a New Generation" dafür her halten, was da abgeht ist schier unfassbar und der über-perfekte Sinnbild für diese Scheibe.
Ebenfalls ist aber auch der Gesang heraus zu heben, welcher im gegensatz zu vielen Genrekollegen der damaligen Zeit doch sehr brutal daher kommt ohne gross zu grunzen.

Alles in allem ist diese Scheibe ein einziger Kniefall, jeder der schon eine Band wie Poison (GER) mag, wird Lemming Project lieben - für mich jedenfalls sind beide die mit Abstand dunkelsten Bands die jemals aus Deutschland kamen, ende aus! Aber auch jeder "normale" früh 90er Death Metal sollte mal beide (die braucht man auch!) Ohren riskieren....!

Aufzutreiben ist die Scheibe auf CD quasi unmöglich und wenn dann entweder für nen Schleuderpreis oder 30-40 Euro. Die Vinyl ist ebenfalls oft in dem Preisrahmen zu finden, oder eben als totales Schleuderangebot, kommt ganz drauf an. Ich hab die Scheibe vor 4 Jahren für 8 Euro noch eingeschweißt bekommen, Last Chance in Dortmund hatte davon 4 Stück

Punkte: 9.5 / 10


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