Der Opener 'Ov Hell' kommt somit auch direkt zur Sache - eine fiese Black-Metal-Nummer, die ihrem Titel gerecht wird: Hier werden keine Gefangenen gemacht, es geht von Beginn an mit ziemlichem Geballer nach vorn. Auffällig, aber nicht untypisch sind melodische Leads. Die Vocals wechseln zwischen Black-Metal-typischem Gekrächze und tiefen Death-Metal-Growls. Nach knapp zweieinhalb Minuten ist der Kracher aber leider schon vorbei. Der folgende Titeltrack überzeugt durch eine Epik, die an IMMORTAL aus dem benachbarten Norwegen erinnert. Chöre aus der Konserve, roh, aggressiv, kein unnötiger Firlefanz. Musikalisch werden hier typische Black-Metal-Harmonien mit einem melodischen Thrash-Metal-Riff gekreuzt. Knapp drei Minuten sind auch hier etwas kurz, aber egal: ein Hit braucht keine Überlänge. 'Worship' hat musikalisch eine klare Thrash-Schlagseite, ist aber insgesamt auch eine fiese Black-Metal-Nummer; gegen Ende wird dem Groove auch mal etwas Raum gelassen. 'Hellfire' stellt so ein bisschen eine Art Atempause dar - immer noch schnell, aber nicht mehr so vehement fordernd und nicht mit ganz so viel Durchschlagskraft ausgestattet wie die vorherigen Nummern. Im letzten Drittel des Songs wird der Fuß auch mal vom Gas genommen und die Musik wird geradezu verspielt. 'Forestlurker' beginnt mit einem atmosphärischen Intro und geht dann in ein eher gemäßigtes Tempo über. Auch hier dominieren tiefschwarze Harmonien, die schon erwähnten Konserven-Chöre à la DIMMU BORGIR treffen wir hier auch wieder und machen Bekanntschaft mit einer Kirchenorgel. Der Song ist bisher tempomäßig so etwas wie die Ballade des Albums, auch wenn im letzten Viertel wieder die grobe Kelle ausgepackt wird. 'Armageddon Unleashed' wird von einem Thrash-Riff dominiert und erinnert nicht zuletzt aufgrund der Drums an OLD MAN'S CHILD zu "The Pagan Prosperty"-Zeiten. Auch eine sehr geile Nummer. Der Rausschmeißer 'Succubus' ist noch einmal ein astreiner Black-Metal-Song.
Fazit: "Will O' Wisp" hat sehr viel mit älteren norwegischen Black-Metal-Großtaten gemein. Hier und da hört man zwar die fast unvermeidliche Prise DISSECTION heraus, allerdings sehr wohl dosiert. Das Album ist druckvoll produziert und enthält wirklich nur Killer und keine Filler. Allerdings ist die Gesamtspielzeit mit weniger als 25 Minuten für ein Album ein bisschen kurz ausgefallen. Da gibt es Punktabzug. Entweder in Zukunft längere Stücke schreiben, oder noch ein paar mehr Stücke auf's nächste Album packen. Hör- und Kaufempfehlung wird aber in jedem Falle erteilt - geiles Teil!
(http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=8282)
Punkte: 7.5 / 10