Nekrokraft Will O' Wisp (2016) - ein Review von Filosofem

Nekrokraft: Will O' Wisp - Cover
1
1 Review
1
1 Rating
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal



16.01.2017 14:37

NEKROKRAFT kommen aus Schweden, spielen einen ziemlich tödlichen Cocktail aus Black/Thrash und Death Metal und legen mit dem aktuellen "Will O' Wisp" ihr Debütalbum vor. Bisher hat die Band ein Demo (2012), eine EP (2012) und zwei Singles (beide 2016) veröffentlicht. Alle Musiker waren bisher auch in anderen Combos aktiv oder sind es noch. Am bekanntesten dürften von diesen Bands noch WITCHERY sein, deren Shouter Angst auch bei NEKROKRAFT seine Stimmbänder quält. Bei dem Herkunftsland und dem angerissenen Genre-Mix dürften Kenner zu Recht schon aufhorchen, denn Schweden hat bisher eine Menge hochkarätiger Acts der düsteren Musik-Genres zutage gefördert.

Der Opener 'Ov Hell' kommt somit auch direkt zur Sache - eine fiese Black-Metal-Nummer, die ihrem Titel gerecht wird: Hier werden keine Gefangenen gemacht, es geht von Beginn an mit ziemlichem Geballer nach vorn. Auffällig, aber nicht untypisch sind melodische Leads. Die Vocals wechseln zwischen Black-Metal-typischem Gekrächze und tiefen Death-Metal-Growls. Nach knapp zweieinhalb Minuten ist der Kracher aber leider schon vorbei. Der folgende Titeltrack überzeugt durch eine Epik, die an IMMORTAL aus dem benachbarten Norwegen erinnert. Chöre aus der Konserve, roh, aggressiv, kein unnötiger Firlefanz. Musikalisch werden hier typische Black-Metal-Harmonien mit einem melodischen Thrash-Metal-Riff gekreuzt. Knapp drei Minuten sind auch hier etwas kurz, aber egal: ein Hit braucht keine Überlänge. 'Worship' hat musikalisch eine klare Thrash-Schlagseite, ist aber insgesamt auch eine fiese Black-Metal-Nummer; gegen Ende wird dem Groove auch mal etwas Raum gelassen. 'Hellfire' stellt so ein bisschen eine Art Atempause dar - immer noch schnell, aber nicht mehr so vehement fordernd und nicht mit ganz so viel Durchschlagskraft ausgestattet wie die vorherigen Nummern. Im letzten Drittel des Songs wird der Fuß auch mal vom Gas genommen und die Musik wird geradezu verspielt. 'Forestlurker' beginnt mit einem atmosphärischen Intro und geht dann in ein eher gemäßigtes Tempo über. Auch hier dominieren tiefschwarze Harmonien, die schon erwähnten Konserven-Chöre à la DIMMU BORGIR treffen wir hier auch wieder und machen Bekanntschaft mit einer Kirchenorgel. Der Song ist bisher tempomäßig so etwas wie die Ballade des Albums, auch wenn im letzten Viertel wieder die grobe Kelle ausgepackt wird. 'Armageddon Unleashed' wird von einem Thrash-Riff dominiert und erinnert nicht zuletzt aufgrund der Drums an OLD MAN'S CHILD zu "The Pagan Prosperty"-Zeiten. Auch eine sehr geile Nummer. Der Rausschmeißer 'Succubus' ist noch einmal ein astreiner Black-Metal-Song.

Fazit: "Will O' Wisp" hat sehr viel mit älteren norwegischen Black-Metal-Großtaten gemein. Hier und da hört man zwar die fast unvermeidliche Prise DISSECTION heraus, allerdings sehr wohl dosiert. Das Album ist druckvoll produziert und enthält wirklich nur Killer und keine Filler. Allerdings ist die Gesamtspielzeit mit weniger als 25 Minuten für ein Album ein bisschen kurz ausgefallen. Da gibt es Punktabzug. Entweder in Zukunft längere Stücke schreiben, oder noch ein paar mehr Stücke auf's nächste Album packen. Hör- und Kaufempfehlung wird aber in jedem Falle erteilt - geiles Teil!
(http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=8282)

Punkte: 7.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.