Root Kärgeräs - Return From Oblivion (2016) - ein Review von Filosofem

Root: Kärgeräs - Return From Oblivion - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
6.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Epic Metal, Progressive Metal



15.01.2017 19:46

Kärgeräs - Return From Oblivion" heißt der neue Longplayer der tschechischen Black Metal-Veteranen ROOT. Und auch hier bewahrt sich die Band ihre typische Schrägheit. Das neue Material wird als episch angepriesen, was mich neugierig macht. Das Ergebnis ist für mich ein wenig - sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Schon 'Life Of Demon' klingt ein wenig so, als würde Ivan Rebroff nun Black Metal intonieren. Von der Musik her bietet der Song eher klassischen Metal, angereichert mit Keyboards und dem "epischen" Gesang von Fronter Jiri Valter. 'Osculum Infame' hat etwas von uralten MANOWAR (zu "Battle Hymns"-Zeiten). Spätestens bei 'Moment Of Fright' beschleicht mich das Gefühl, als hätten die Kollegen im Suff immer wieder das Album "Twilight Of The Gods" von BATHORY gehört und beschlossen, dass sie das auch können. Falls dem so sein sollte - netter Versuch, Jungs, aber von dieser Klasse seid ihr noch Galaxien entfernt. Dafür mischt 'Moment Of Fright' Elemente von AJATTARA mit Trademarks von dem eben erwähnten BATHORY-Meilenstein. Alles in allem nicht uninteressant. Auch "The Book Of Death" zeigt vom Riffing her starke Parallelen zu epischen BATHORY auf und bei 'Moment Of Hope' tritt die Nähe zu Quorthons übermächtigem Wikinger-Epos ganz offen zutage. Ab hier verspüre ich endgültig Lust, mir 'Twilight Of The Gods' zu geben. 'Moment Of Hope' ist ein netter Ripp-off, bei dem mir der Klargesang ganz gut gefällt, da dieses übertrieben epische, opernhafte in der Stimme vollkommen weggelassen wird. 'The Key To The Empty Room' ist ein sehr gefühlvoller Track, den ich musikalisch eher im Dark Pop-Bereich ansiedeln würde. 'New Empire' besticht durch ein klassisches, Metal-Riff, welches sehr catchy ist. Dazu cleaner Gesang, der sich mit spoken words abwechselt. Aber auch bei der Komposition meine ich, den guten Quorthon rauszuhören - allerdings beziehen sich hier die Parallelen auf dessen "Solo"-Werk "Album". Bei 'Up To The Down' werden wieder die Akustik-Klampfen ausgepackt - ein schönes Instrumental. 'Do You Think Is The End' entlässt mich auf epische Weise mit der Frage, ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Und viele weitere Fragen drängen sich auf: Was wollen ROOT mir mit diesem Konzeptalbum sagen? Soll es als eine Art schwarzmetallische Untermalung für "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" dienen?

Fakt ist, dass die Tschechen sich (leider) mittlerweile nahezu vollständig von ihren Black Metal-Wurzeln verabschiedet und sich stattdessen dem düsteren Heavy Metal verschrieben haben. Ich finde dieses Album auf jeden Fall hörenswert, wenn auch arg gewöhnungsbedürftig.

(Mein Review für Bleeding4metal.de)

Punkte: 6 / 10


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