Khemmis Hunted (2016) - ein Review von Akhanarit

Khemmis: Hunted - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.20
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Sludge, Stoner Rock/Metal


Akhanarit
26.01.2017 15:47

KHEMMIS wurden mir als Doom/Death angekündigt und ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich sie dann gehört hatte. Doom Metal trifft zu. Death Metal so gar nicht. Dafür gibt es Stoner und Sludge, was ich ja am liebsten meide, wie der Teufel das Weihwasser. Aber nun gut. Da muss ich durch. Zu meinem Glück habe ich eine der fähigen Bands erwischt, die auch für ihr Genre recht untypisch klingen. An die viel zu übersteuerten Gitarren habe ich mich schnell gewöhnt und lausche mit steigender Faszination den cleanen Vocals von Philip Pendergast, der interessante Spannungsbögen in die Musik der Band aus Denver, Colorado, USA, unterbringen konnte. Schon mit dem Opener 'Above The Water' wandelte sich meine anfängliche Abneigung (die allein dem Genre selbst gewidmet war) in Interesse. Leads, wie sie sonst eher bei einer Band aus der NWOBHM-Ära typisch wären, umspielen den sumpfigen Riffbrei und über allem thront diese markante Stimme! 'Candlelight' macht dann dort weiter, wo der Opener aufgehört hat, allerdings nimmt man den Fuß noch eine Ecke mehr vom Gaspedal und ab der Hälfte gibt es dann doch noch ein paar Growls zu verbuchen. Ansonsten trieft diese Nummer vor Melancholie und Traurigkeit. Meine Gänsehaut, und das muss ich fairerweise eingestehen, ist zwar mehr der auf Hochtouren laufenden Aircondition geschuldet, doch KHEMMIS und ich kommen da schon irgendwie zusammen.

"Hunted" ist bereits der zweite Longplayer, auch wenn das bei gerade einmal fünf Songs etwas seltsam klingen mag. Doch ihr habt sicher schon vermutet, dass die Tracks ordentlich Überlänge vorweisen können (allein der Titelsong bringt es auf dreizehneinhalb Minuten!) und für ihr Debüt "Absolution" aus dem Vorjahr wurde die Band sehr gelobt. Das kann ich durchaus verstehen, auch wenn mir die Scheibe nicht bekannt ist. Bei der Mischung aus Melodik und Talent liegt das aber auf der Hand. 'Three Gates' beginnt dann erstmal mit ein paar Growls und driftet dann wieder in markante Gesangsharmonien ab. Doch hier haben KHEMMIS den Death-Anteil dann doch etwas mehr ausgearbeitet und auch bei dem Neunminüter 'Beyond The Door' zieht die Band alle Register. Nach dem finalen 'Hunted' bin ich dann doch irgendwie verblüfft. Die Jungs haben wirklich was drauf. Das Coverartwork empfinde ich aber dann doch irgendwie verstörend und ich wundere mich über die Zusammensetzung. Der Wizard auf den stahlgesattelten Pferden ist schon hart an der Grenze, aber mit dem türkisen Hintergrund schießt man den Vogel dann gänzlich ab. Doch ein wenig sind hier Parallelen zur Musik von KHEMMIS zu ziehen. Die ist auch zusammengewürfelt und funktioniert dennoch überraschend gut. Genrefans sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren, denn ich kenne mich auf diesem Sektor nicht gerade gut aus. Dennoch gebe ich wohlwollende 7 Punkte und bedanke mich für die Horizonterweiterung.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8206

Punkte: 7 / 10


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