Epica The Holographic Principle (2016) - ein Review von Akhanarit

Epica: Holographic Principle, The - Cover
1
1 Review
11
11 Ratings
8.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Symphonic Metal


Akhanarit
10.10.2016 06:16

Die letzten beiden EPICA-Veröffentlichungen erschienen in einem regelmäßigen Zweijahresrhythmus und auch das neue Werk "The Holographic Principle" der Niederländer um Frontfrau Simone Simons reiht sich elegant in dieses Schema ein. Zeitgleich mit dem Release des nunmehr achten Studioalbum wurde auch eine EP mit dem Titel "Edge Of The Blade" ausgekoppelt. Besetzungswechsel sind keine zu verzeichnen und die Band präsentiert sich als stramme Einheit. Diese Selbstsicherheit schlägt sich in den deutlich über 70 (!!!) Minuten Spielzeit nieder, weshalb man sich ruhig mal etwas Zeit nehmen sollte, wenn man sich an diesen Brocken grandioser Klangkunst heranwagen möchte. Aufgenommen wurde in den Sandlane Recording Facilities in Rijen und von der Band selbst produziert.

Dieses Album wird Symphonic Metal-Fans garantiert aufhorchen lassen, denn was EPICA hier vom Stapel lassen, ist mit dem Genre Symphonic Metal bestenfalls dezent umschrieben. "The Holographic Principle" ist wie eine in Metal gegossene Operette geworden und bietet neben den gewohnten Chören und dem lieblichen Gesang der bildschönen Frontfrau auch stimmige Abwechslung mit finsteren Growls (wenn ich richtig informiert bin, teilen sich Mastermind und Gitarrist Mark Jansen und Drummer Ariën van Weesenbeek diese Parts), die sich beinahe im THEATRE OF TRAGEDY-Gewand ein Spitzenduett nach den anderen liefern. Doch ein Vergleich zu den Norwegern, ganz gleich welche Phase man dort auch als Referenz heranziehen will (zugegeben, durch den Elektronik-Blödsinn ist die Auswahl ohnehin mehr als dürftig), würde EPICA auf keinen Fall gerecht werden. Hier wird in einer gänzlich anderen Liga gespielt und "The Holographic Principle" ist von vorne bis hinten ein einziger Triumphzug für die 2003 gegründete Band geworden und wischen spätestens jetzt mit einem "Velvet Darkness They Fear" den Boden auf. Ganz egal, ob man sich das mächtige 'Beyond The Matrix', das im Vergleich super sanfte aber nicht minder fesselnde, sich ab der Mitte des Tracks immer mehr steigernde 'Once Upon A Nightmare' (angereichert mit der Stimme von ELVEN KINGs Frontmann Paul Babikian) oder gar das überlange Titelstück 'The Holographic Principle - A Profound Understanding Of Reality' auf der Zunge zergehen lässt ... EPICA liefern durchweg ganz großes Kino und lassen im wahrsten Sinne des Wortes ganze Landschaften vor dem geistigen Auge der Hörer entstehen, dass es eine regelrechte Freude ist. Bestes Beispiel ist hier das orientalisch angehauchte 'Dancing In A Hurricane', welches nicht nur durch eine Sitar aufgewertet wurde, sondern auch an den alten Bandnamen SAHARA DUST einen dezenten Gruß zu schicken scheint, bis einem die Growls wieder warm ums Herz werden lassen. EPICA fahren hier neben der Sitar eine ganze Palette an Musikern und Instrumenten auf (Violine, Viola, Cello, Xylophon, Trompeten, Hörner, Flöten, Oboen, usw.), so dass man diese Liste gar nicht vollständig rezitieren mag. Von NIGHTWISH bis THERION, von ORDEN OGAN bis NORTHER ... Hier dürften Fans etlicher verschiedener Genres auf ihre Kosten kommen und diese Scheibe in diesem Jahr zu ignorieren grenzt an Blasphemie!

EPICA präsentieren sich musikalisch reifer als jemals zuvor und es ist äußerst fraglich, ob die norwegischen Kollegen SIRENIA samt neuer Sängerin die Niederländer mit ihrem neuen Werk noch vom Thron stoßen können. Ich wage mal ganz prognostisch diesen Gedankengang mit einem "nein" zu beantworten, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Im Kantonesischen hängt man ja gerne den Ausruf "ah" hinter seine Sätze, um die Sprache lebendiger zu gestalten und Emotionen besser auszudrücken. Dann baue ich hier mal eine Brücke: This album is fucking epic, ah!!!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8157

Punkte: 9.5 / 10


Weitere Angebote:

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.