Was Mathieu Vandekerckhove auf der Bühne darbringt, ist kaum zu beschreiben. Anmut, Verstörung, Leben und Tod, ein bisschen Lynch, ein bisschen Nick Cave, ein wenig Hello Pied Piper. Ich bin dermaßen überrascht und angetan, dass ich mir sofort den aktuellen Tonträger zulege, nachdem ich mit einem anderen Konzertbesucher erstmal rumgeraten habe, woher der Musiker kam, den wir soeben erlebt haben, bevor die großartigen Mono kommen werden und nachher die alles verbindenden Alcest. Ich mutmaße Island auf Grund seiner Schwere, mein Gegenüber England. Aber es stellt sich heraus, es ist Belgien.
Die LP beginnt mit ruhigem Trommeln auf der Klampfe, dann setzt der Hintergrund ein und zunehmend das zarte Gitarrenspiel von Mathieu. Die Scheibe besticht durch ihre ausnahmslose Melancholie, durch ihre Tiefe und Tragik, durch ihre Sinnsuche und ihren Verstand. Sie steht im Hintergrund, ist Ambient, und gleichwohl kann sie rocken, besonders live. Ich bin total begeistert von diesem Neuerwerb! Mehr wird definitiv in meinen Plattenschrank Einzug finden. Ich freu mich drauf!
Punkte: 9 / 10