Ancient Back To The Land Of The Dead (2016) - ein Review von Akhanarit

Ancient: Back To The Land Of The Dead - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Akhanarit
15.09.2016 20:57

Mehr als zehn Jahre hat es jetzt gedauert, bis auch ANCIENT mal wieder auf der Bildfläche erscheinen. Die Band war erst in Norwegen beheimatet, zog dann in die USA, von dort aus nach Italien und residiert jetzt in Griechenland. Magnus 'Aphazel' Garvik und Danilo 'Dhilorz' Di Lorenzo sind also ordentlich rumgekommen. Nach "Night Visit" war es nun aber wirklich höchste Eisenbahn, mit "Back To The Land Of The Dead" wieder ein paar blutige Fußspuren im Melodic Black Metal-Genre zu hinterlassen. Und das tun ANCIENT zum Glück auch. Der Sound mag zwar nicht so ganz zeitgemäß klingen, doch das ist für eine Band mit langer Tradition ja eher ein Lob, als eine Kritik an sich. Schon der Opener 'Land Of The Dead' kann sich hören lassen und auch musikalisch bleiben sich ANCIENT ziemlich treu. Schon immer hatten sie eine Vorliebe für vereinzelte Heavy Metal-Einsprengsel und wenn man dann auch noch einen kurzen Cleanausflug wie bei 'The Empyrean Sword' hinlegt, dann zeigt der Daumen deutlich nach oben. ANCIENT haben weder die Fähigkeit verlernt, klirrende Epik mit stimmungsvollem Songwriting zu verbinden, noch ihren Kirikern das zu geben, was sie gerne hätten. Da die Drums bei 'The Ancient Disarray' gerade so schön hervorstechen, kann man durchaus mal erwähnen, dass da gerade Nicholas 'Onkel Fester' Barker (ex-CRADLE OF FILTH, ex-DIMMU BORGIR, ex-LEAVE'S EYES, ex-irgendwie alles) an den Kesseln sitzt und Grom somit ersetzt. Sehr variabel trommelt er sich durch die vielen Schichten dieses Tracks, der durch seinen schleppenden Charakter getrost zu den Highlights auf "Back To The Land Of The Dead" gezählt werden kann. Der düstere Chor erhebt diesen Song dann endgültig in die Güteklasse A der Bandhistorie, bis dann mit 'Occlude The Gates' wieder die blanke Raserei regiert, bis die Band zwischendrin mit einem beinahe MAIDEN-artigen Lauf überrascht. Feine Sache!

Dann gibt es einen Dreiteiler in Form von dem sehr grimmigen 'Defiance And Rage' mit seinen majestätischen Ausläufern, welches schon gegen Ende hin in das folgende 'The Prodigal Years' mit seinem unheilvollen Flüstern übergeht und ein grandioses Cleansolo auf der Habenseite besitzt, bis sich dann so langsam aber sicher wieder der Drang nach der Urgewalt aufdrängt und 'The Awakening' vor sich hinballert. Genauso kreiert man einen Stimmungsbogen erster Güte! Das Sensenmann-Kostüm fällt danach ganz von allein in sich zusammen, denn 'Death Will Die' sagt im Prinzip schon alles und da auch Jesus Christ (ehemaliger Gitarrist, Bassist und verantwortlich für Backing Vocals, Anm. d. Verf.) nicht mehr mit von der Partie ist, gibt es von dieser Seite auch keine Hilfe zu erwarten. Dafür eine Woge voller Energie untermalt mit verträumtem Saitenzupfen. Die wohl melodischsten Licks auf dieser Scheibe sind dann bei 'The Spiral' zu finden, wobei ich gestehen muss, dass das hier der erste Track auf diesem Album ist, der auf mich etwas deplatziert wirkt, da er nicht so richtig zum ANCIENT-Kosmos passen will. Eine kleine Abwärtsspirale also, die aber auch nicht wirklich stört. Die Zupfereien bei 'Death Will Die' fand man offenbar so gut, dass man das bei 'Petrified By Their End' gleich nochmals anwenden wollte, jedoch dient es hier mehr der Einleitung als der Untermalung. Mit dem BATHORY-Cover '13 Candles' endet dann ANCIENTs siebtes Studioalbum und ich muss wirklich sagen, dass mir 'Back To The Land Of The Dead' richtig gut gefallen hat. Und das, obwohl ich mich von Black Metal meist fern halte. Aber wenn ANCIENT uns mal wieder Hallo sagen, konnte ich dann doch nicht anders und musste hier einfach zugreifen. Hoffentlich dauert es nicht wieder so lange, bis neues Material von dieser großartigen Band erscheint. Ihr wisst ja ... Wir werden alle nicht jünger und nicht alle von uns schaffen den weiten Weg back from the land of the dead!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8079

Punkte: 8.5 / 10


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