Gov't Mule The Tel-Star Sessions (2016) - ein Review von kurare

Gov't Mule: Tel-Star Sessions, The - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Blues Rock, Jam Rock, Southern Rock


kurare
07.08.2016 22:49

Hier sind sie also endlich, die ersten offizielle Aufnahmen von Gov't Mule aus dem Jahr 1994.
Als Ableger der Allman Brothers Band wollten Warren Haynes und Allen Woody eigentlich nur nebenbei etwas andere, härtere Musik als mit der ABB machen, und holten sich Matt Abts von der Dickey Betts Band als Schlagzeuger dazu.
So traf man sich dann zwischen Juni und September 1994 mehrmals in Bradenton, Florida um eben in den Tel-Star Studios live die Songs die nun vorliegen einzuspielen.
Erstaunlich ist was dabei herauskam. Als wenn es die einfachste Nebensache der Welt wäre mal eben ein paar eigene Songs, sowie Klassiker wie z.B. "Mr. Big" von Free oder ZZ Tops "Just Got Paid" in die Aufnahmebänder zu "rotzen". Ja so wirkt es auf mich, rau und ungeschliffen hämmert die Musik aus den Boxen und erfreut mich auf das Allerbeste. Die unglaublich präsente Stimme von Warren plus sein schon damals geniales Gitarrenspiel, die unglaublich präzise Schlagtechnik und absolut coole Darbietung von Matt, sowie ein Bass des leider viel zu früh verstorbenen (2000) Allen Woody, der nicht umsonst das Bass Monster genannt wurde. Man höre sich nur "Blind Man In The Dark" an, da werden Basslinien gespielt die bei mir immer wieder Gänsehaut erzeugen ... unglaublich!!
Auch die Klangqualität lässt sich hören, obwohl sie ein klein wenig dumpf und unpräzise daher kommt ... aber das wäre wirklich Jammern auf hohem Niveau. Dreckig und vollkommen natürlich werden die Schallwellen aus den Boxen in die Gehörgänge transportiert um sich ab dann fest ins Gehirn einzunisten. Was für eine Energie, was für eine Freude und was für eine Natürlichkeit!!!

Niemand hätte wohl gedacht das es die Band 22 Jahre später immer noch gibt, und wie es sie gibt. Viele, sehr viele Veröffentlichungen mit teilweise komplett versch. Musikstilen (aber immer authentisch), und unzähligen Auftritten Rund um den Globus später ist diese Band, seit 2002 mit einem vierten Mitglied Danny Louis, immer noch auf der Höhe der Zeit und immer noch hungrig fast jeden Abend irgendwo live aufzutreten.

Fast schon unerreichbarer Anfang einer scheinbar nie endenden Karriere ... und doch überraschen sie mich immer wieder. Für mich eine der besten Bands "Around The World!!!

10 Punkte ohne wenn und aber!!!!


PS: Der Name Government Mule, abgekürzt eben Gov't Mule hat übrigens nicht wie viele denken irgendeinen politischen Hintergrund, und ist auch nicht der Ausdruck für einen Amtsschimmel, sondern entstand aus einer kleinen Geschichte: Einst besuchte Warren Haynes mit dem Allman Brothers Schlagzeuger Jaimoe ein James Brown Konzert. Jaimoe wies im laufe des Abends auf die rückwärtig eindrucksvoll bestückte Mrs. Brown hin und sagte: A Government Mule.
Das, sagte Matt Abts einmal bei einem Interview, sei Mississippi-Slang für einen mächtig dicken Hintern einer Frau.

Und noch etwas: Gov't Mule wird in D fälschlicherweise von vielen auch so ausgesprochen. Das ist falsch, denn Gov't Mule ist ausschließlich die Schreibweise für das vollständige Government Mule!!

Punkte: 10 / 10


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