Ashbringer ‎ Yūgen (2016) - ein Review von Filosofem

Ashbringer ‎: Yūgen - Cover
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1 Review
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1 Rating
6.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal



02.02.2017 11:06

Mit "Yügen" bringen ASHBRINGER nun den Nachfolger zu ihrem Debut "Frei" in den Handel. ASHBRINGER sind aus einem Ein-Mann-Projekt nun zu einer richtigen Band erwachsen. Die beteiligten Musiker sehen allerdings auf den Promo-Fotos nach allem aus, nur nach einem nicht: nach Black Metal-Musikern. Anscheinend ist es in den USA gerade hip, atmosphärischen Black Metal zu spielen.

Mit 'Solace' wird die stimmungsvolle musikalische Reise eröffnet. Apropos Trend: Sofort fällt mir die Produktion auf, die sich anhört, als hätte man die Band in einem Hallenbad spielen lassen und die Aufnahmemikros möglichst weit weg gestellt. Die Aufnahme ist zwar klar, klingt aber gleichzeitig ziemlich verwaschen. Der Opener gestaltet sich mit fast elf Minuten nicht nur recht lang, sondern auch recht abwechslungsreich. Neben notwendigen Tempowechseln werden geschickt Keyboards, Akustikgitarren und sehr gefühlvolle Leadgitarren eingestreut. 'Oceans Apart' beginnt düster, wird aber dann schnell flott und überzeugt durch geradezu fröhliche Gitarrenmelodien. Ab der Hälfte des Songs wird es musikalisch fast schon asiatisch poppig und instrumental, bevor in der letzten Minute dann nochmal die Gitarren braten und sich das Ganze zu einem sehr merkwürdigen Schluss zuspitzt. Ich würde mal sagen: musikalisch gewagt. 'Lakeside Meditation' wird sehr sphärisch eröffnet; nach einer Minute ist es aber dann erstmal vorbei mit Ambient. Das Gaspedal wird durchgetreten und eine schmissige Gitarrenmelodie wird von der Leine gelassen, bevor man ins Midtempo verfällt und rockige Gitarrenriffs zu verzweifeltem Geschrei loslässt. 'Omen' ist ein komplett instrumental gehaltenes Stück, welches auch gut als Soundtrack zu einem asiatischen Schmachtfetzen oder als Hintergrundmusik eines chinesischen Restaurants machen würde.

Alles in allem erinnert mich das Album oft ziemlich stark an GHOST BATH, sowohl von der Produktion als auch von der Musik. Und genau wie deren aktuelles Output eignet sich "Yügen" nicht für eine Party, sondern eher zum konzentrierten Hinhören, denn dann kann das Album seine musikalischen Facetten komplett entfalten. Die Musiker sind technisch über jeden Zweifel erhaben und haben ein sicheres Gespür für Atmosphäre und Melodien. Allerdings tut man ASHBRINGER keinen Gefallen damit, sie in die Schublade des atmosphärischen Black Metal zu stecken. Meiner Meinung nach handelt es sich hier eher um Post-Black Metal; es fehlt den Kompositionen definitiv an Härte - auch in den schnellen Parts wird man nicht brutal aus seinen Träumen gerissen. Das Album ist definitiv zu empfehlen, allerdings nur den Hörern, die gewillt sind, mal über den Tellerrand zu schauen bzw. zu hören.

(http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=7935)

Punkte: 6.5 / 10


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