Kayo Dot Plastic House On Base Of Sky (2016) - ein Review von MLSnick

Kayo Dot: Plastic House On Base Of Sky - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
7.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Art Rock, Post Rock, Progressive Rock


MLSnick
07.12.2016 23:37

Da hatte ich echt Ende November gedacht, ich hätte alles Relevante aus diesem Jahr durch die Ohren laufen lassen, da kommt jemand auf Facebook und muss das Hören der neuen KAYO DOT posten, von deren Existenz ich bis dahin nichts wusste. Also musste der arg geschundene Geldbeutel wieder einmal vergewaltigt werden, um sich das Vinyl für ca. 14€ bei HHV zu ordern.

Bis dahin kannte/kenne ich nur 'Coffins On Io' und diese blies mich damals doch schon etwas vom Hocker. Das aktuelle Werk ist da ein wenig eingängiger und doch... ähm... ja... eigenwillig.

Die Existenz von Tobi Driver, dem Kopf hinter KAYO DOT, ist ja nicht wie bei Normalsterblichen auf eine Zeitebene beschränkt, sondern tummelt sich auch mal gerne in den 80ern rum. Damals gab es zwar schon Synthesizer und eben jenen Synthie-Pop, aber eine solche Rhythmik ist mir aus jener Zeit nicht bekannt. Erst seit MESHUGGAH bin ich etwas in der Art gewöhnt. Vielleicht hört es sich auch nur nach synthetischem Djent an und ich irre wieder in Labyrinthen aus pseudointellektuellen Käsekuchen umher.

Melodie ist da, ja, und was für Perlen sich da offenbaren! Doch bis ich mal hinter diese Strukturen gestiegen bin, dauerte es schon etwas. Herr Driver bürstet gerne mal gegen den Strich und dreht den Hörer fieserweise rechtsrum im Kreis, obwohl linksrum angekündigt wurde.

Chris DeBurgh Vs. Alphaville ist -auch auf den Gesang bezogen- ein Logo, welches über die Leinwand in meinem Denkkasten stroboiert. Aber während des Lauschens dieser Platte blitzt da so viel auf, dass es unmöglich ist, alldem zu folgen. 'Plastic House On Base Of Sky' ist ein Kuchenkränzchen auf einer Achterbahn, die ab und zu auch mal die Fahrgäste unters Wasser taucht. All dies unter dem Klappern der Schienenschweißnahtverbindungen. Der Legende nach geht's auch mal kurz ins All, doch in den schwindelerregenden Höhen werde ich immer besinnungslos, weswegen ich dies nicht bestätigen kann.

Es ist, einfach gesagt, ein interessantes Album. Ein schönes Album. Obwohl verstörend und fordernd. Man kriegt es einfach nicht zu fassen. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass es Botschaften aus anderen Dimensionen enthält. Auch die Umgebung verändert sich beim lauten Hören! Da wird das Sofa so tief wie ein Bällebad bei Ikea... es ist einfach unerklärlich...

Fazit: Nur weil diese Musik existiert, heißt [es] noch lange nicht, dass sie auch möglich ist.

...und irgendwo im Hintergrund fährt eine Schneefräse durch frisch gehakten Feinkies...

Punkte: 7.5 / 10


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