Warum ist das so? "Trespass" hat durchgehend eine faszinierende, markante Stimmung. Zu keinem Zeitpunkt hat man die Empfindung, dass hier Musik verkauft werden soll. Nein, das hier ist Kunst. Und zwar nicht um der Kunst willen, sondern aufgrund eines tiefen kreativen Antriebs der fünf Musiker.
"Looking for someone" hat schon alleine die Höchstwertung verdient. Der unvergleichlich raue Gesang von Peter Gabriel, die sphärischen Keyboards-, Gitarren- und Flötentöne, das kraftvolle Bass- und Schlagzeugspiel. Rockmusik im kreativen Aufbruch, im Zenit.
Keine Verschnaufpause, "White
Mountain" und "Vision of angels" führen das hohe künstlerische Niveau nahtlos weiter. "Stagnation" und "Dusk" sind geprägt von Gabriels heiserem Gesang. Zum Abschluss gibt es mit "The knife" einen der spannendsten und härtesten Songs der GENESIS- Geschichte. 9 Minuten voller Dramatik und Höhepunkten, geprägt von britischer Ironie und musikalischen Höchstleistungen.
"Trespass" hat für mich im progressiven Teil der Rock-Geschichte eine Ausnahmestellung wie nur wenige Alben, wie z. B. KING CRIMSONs Debüt.
Zeitlos, genial und einen immer wieder packend. Rockmusik mit künstlerischem Anspruch und ohne faule kommerzielle Kompromisse.
Punkte: 10 / 10