Ruhige, wabernde Synthies leiten das Album ein. Relaxter Artrock ertönt, ehe das Tempo angezogen wird und „Redemption“ in Pink Floyed-artigen Soloeskapaden gipfelt. Die Stimmung ist nachdenklich, aber nicht zu melancholisch. Eric Baule hat eine angenehme, unaufdringliche Stimme mit spanischem Akzent. Sein Gittarrenspiel ist jedoch beeindruckend. „Back To Nature“ ist ähnlich aufgebaut, hat aber einen etwas zu repetiven Refrain. Das packende Instrumental „Flying High“ wird durch starke Laut-Leise Dynamik geprägt und hat einen an gemäßigte Dream Theater Härtegrade heranreichenden Groove. Waren die elegischen Soli in den beiden vorangegangenen Songs noch das lebhafte Element, so sind sie hier der Ruhepol. „Circle Of Dead Eyes“ steigert sich nach einem spannungsgeladenem Intro ebenfalls zum Prog-Hard-Rock Inferno mit exzessiver Laut-Leise-Dynamik. „Touching The Earth“ erinnert zu Beginn an ältere Mostly Autumn und ist wieder ein entspannter Artrocker. Der Longtrack „Release From Duality“ und „Far From Here“ pendeln wieder geschickt zwischen Ruhe und Sturm. „Spring Disease“ scheint das Album in mystischer, fast schon sakraler, floydiger Stimmung abzuschließen, ehe zur Songhälfte das Tempo doch noch mal angezogen wird.
Eric Baulenas ist ein Virtuose an der Gitarre, hat es aber nicht nötig, das eigene Können permanent in den Vordergrund zu stellen. Stattdessen legt er Wert auf atmosphärisches, stimmungsvolles Songwriting und das ist gut so. Auf Revelation's Adrift - das eine unbekümmerte Frische versprüht – schafft er es zusammen mit seiner Mannschaft, bekannte Zutaten zu etwas eigenständig klingendem zu vermengen. Tipp für Anhänger von Pink Floyd über Porcupine Tree bis Dream Theater!
7,5 / 10
geschrieben für FFM-Rock
Punkte: 7.5 / 10